Freitag, 4. Oktober 2019

Die BAHN

Die Bahn - im Besonderen und im Allgemeinen. Wie gesagt, ich bin erfahrene Bahnreisende (wieviel km ich mir wohl schon erfahren habe in 40 Jahren?), ich bin passionierte und überzeugte Bahnfahrerin. Ich weiß, wie das System funktioniert, kenne volle und leere Züge, billige und reguläre (lies höllenteure) Tickets. Ich kann die meisten Störungen zeitlich einschätzen, kenne die verschiedenen Routen, die mich zum Ziel bringen können. Ich gebe zu, wegen den günstigen Flügen habe ich die Nutzung der Fernzüge etwas schleifen lassen.

Wissen ist Macht, erst recht bei der Bahn. Da mein Wissen eingerostet ist, schaffe ich es nicht, am Automaten eine Fahrkarte für den Fernverkehr zu lösen. Pragmatisch gestrickt wie ich bin, steige ich in die Regionalbahn nach Berlin und löse die Karte im Zug. A.B.E.R. heutzutage brauchst du für den ICE eine Fahrradreservierung. Puh. Von den Regionalzügen in meinem Tourismusheimatgebiet weiß ich, das es manchmal Mitnahmeprobleme gibt, weil 20, 30 Fahrräder an den Stationen stehen. Und irgendwie sortiert es sich doch, dass alle mitkommen. Nicht so im ICE. Acht Stellplätze für Fahrräder hat der Zug. ACHT! Und die sind alle besetzt, als ich in Berlin einsteigen will. Der freundliche Schaffner weigert sich, mich und mein Fahrrad mitzunehmen. Freundlich, aber bestimmt setzt er meine Zugbindung außer Kraft und mich vor die Tür. Sicherheitsrisiko nicht angeschnalltes Fahrrad im Hochgeschwindigkeitszug. Er ist extra dafür da, Menschen wie mich, die ein geringeres Sicherheitsbewusstsein als die Versicherung der Bahn haben, vom Mitfahren ohne Fahrradstellplatz abzuhalten.

Die Reisezentrale der Bahn berät mich. Dabei finde ich heraus, das die wenigsten Fernreisezüge, aka IC(E), überhaupt noch Fahrräder transportieren. Der Computer sucht nach Lücken. Und siehe da: Mit Umsteigen in Coburg kann ich anderthalb Stunden spätetr Richtung Bamberg starten.

Warum ich überhaupt ein Fahrrad dabei habe? Und damit nach Bamberg will, wo ich doch nach Bologna fahre? Das ist eine andere Geschichte.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen