Eckart quatscht mich von der Seite an. In Bad Kissingen gäbe
es ein Restaurant, die super edles Rindfleisch verkaufen. Er würde noch jemand
suchen, der vor seinem Kurende mit ihm dahin geht. Allein hätte er keine Lust.
Nun bin ich einem guten Essen niemals abgeneigt. Da gehe ich auch mit relativ
wildfremden Männern mit.
Eine Woche später mittwochs ist es dann soweit. Vorher
hatten wir den Flyer gewälzt (http://faber-feinkost.de/gastronomie/faber-steak-haus).
T-Bone-Steak? Oder doch lieber ein Rib-Eye-Steak? Beim Porterhouse-Steak hatte
ich gleich abgewinkt. Soviel Fleisch auf einmal schaffe ich niemals aufzuessen.
Und T-Bone-Steak kenne ich, Rib-Eye-Steak nicht. Nun standen wir also bei Faber
am Ostring, der Tisch war reserviert. Psychosomatische Kur ist verpflichtend
ohne Alkohol. Also ganz cool Johannisbeer-Schorle geordert. Ein Glücksgriff,
wie sich nachher rausstellte. Die trockene Säure passte optimal zum Fleisch.
Zur Beratung gingen wir an den Tresen. Der Chef Thomas Faber
persönlich. Er zeigte uns in der Vitrine seine Vorräte. Was wir genau wollen? Ökologisch aufgezogenes Angus-Rind aus Kansas,
USA? Oder doch lieber Schwarz-Bunte Färsen aus der Rhön? Zwei Leute - zwei Möglichkeiten. Bitte von
jedem eines! Und wie viel? Er zeigte uns das Fleischstück, und wir konnten
sagen, ob das Fleisch 3 cm oder dicker sein soll. 3 cm ist die Frauenportion ;).
Und immer noch mehr als ich normalerweise esse. Aber bei weniger cm wird das
Fleisch auf dem Lavasteingrill zäh. Also: für mich 3 cm Rib-Eye-Steak, Schwarz-Bunte
aus der Rhön, medium. Eckart nimmt das Angus-Rind. Als Beilage im Ofen
gebackener Spinat mit Pinienkernen.
Allein der Geruch, den dieses auf den Punkt gebratene
Fleisch ausströmte. Mmhh. Die Konsistenz, der Geschmack. Auch der
geschmackliche Unterschied zwischen den Rändern und dem roheren, blutigeren
Kern. Medium eben. Dazu der ganz anders schmeckende Spinat mit den eher süßlichen
Pinienkernen. Mjamjamjam. Und dazu die säuerliche Johannisbeer-Schorle. Aber
auch der Unterschied zum Angus-Steak. Das noch samtiger schmeckte als das
Rhön-Rind.
Der ganze Abend ist ein Hochgenuss. Und als Krönung: ich werde
eingeladen. Weil ich darauf bestanden habe, erst zu schnuppern, den Geruch des Essens
zu atmen, die Farbe, die Form des Essens genau zu sehen. Mit allen Sinnen wahrzunehmen
und zu genießen.
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