Mein eigenes Stereotyp, dass ich hier voll in der Provinz
lebe, stimmt und stimmt doch nicht. Gestern war ein Bericht in unserer
Tageszeitung, wo die Originalpressemitteilung aus November 2016 stammt. Das
Provinzbild stimmt also. Nur – die Nachricht ist brandaktuell. Für mich
jedenfalls, die sich mit Geschlechterbildern rumschlägt. ZDF und Konsorten
haben auf Anregung von Maria Furtwängler an der Universität Rostock (in
Mecklenburg-Vorpommern, in meiner Provinz) eine Studie in Auftrag
gegeben, Geschlechterrollen in Film und Fernsehen zu untersuchen. PinkStinks hat das natürlich leicht spöttisch kommentiert. Maria Furtwängler eben. Dabei
denke ich eher mitleidig an die armen Wesen, die sich 3000 Stunden Filme
angucken müssen.
Doch richtig ins Staunen komme ich, wenn ich die Internet-Seiten
des beauftragten Institutes anklicke. Da gibt es bereits eine publizierte
Studie zu Regisseurinnen mit dem treffenden Namen „Unterrepräsentiert,
aber von hoher Qualität“. Das gilt übrigens für die Studienergebnisse der
MINT-Studentinnen genauso. Und Mai 2016 gab es eine Tagung „PopulärkulturGeschlecht Handlungsräume“ mit ein paar echt spannend klingenden Vorträgen. Mad
Max und Feminismus (wenn ich da nur an mein Karnevalskostüm 2011 denke, das
eindeutig inspiriert war von den Mad Max Filmen), YouTube Beauty Videos als
Aushandlungsarena von Weiblichkeiten (-en! PLURAL!), Untersuchungen zur Musik
von St. Vincent und La Roux. LP hätte da auch rein gepasst.
Was ich immer sage: wenn´s um Gleichstellung geht, lebe ich
in einem Bundesland, das Vorreiter ist. Oder besser Vorreiterin? ☺
2017 im September sollen die Ergebnisse der Studie
vorgestellt werden. Und werden dann hoffentlich auch direkt in der lokalen
Presse vorgestellt. Am schönsten fand ich den Schluss-Satz im Kommentar in der
Ostseezeitung. Unter der Überschrift „Starke Vorbilder“ heißt es da von Michael
Meyer: Starke Männer wünschen sich starke Frauen. Meine Meinung!
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