Auf dem Meer gibt es kein Internet. Trotzdem braucht das
Schiff eine Anbindung an Land. Zum einen, um aktuell das Wetter zu erhalten.
Wind und Wellen bestimmen den Alltag auf einem Segelschiff. Zum anderen gilt es
mit dem jeweiligen Agenten im nächsten Hafen alles Notwendige abzusprechen. Um
die ganzen bürokratischen Auflagen zu erfahren, die richtigen Formulare zu
erhalten, und und und. Mit Navigatorport gibt es ein weltweitgültiges Programm,
in dem alle Häfen erfasst sind, in das man die Crew einpflegt, das Schiff mit
seinen Stores erfasst u.a.m. Zwei Klicks, und man hat eine Crewlist, eine
Pre-Arrival-Declaration oder eine General Declaration, das Waste- and
Fuel-Volumen angegeben und was es sonst noch für Bedürfnisse der Hafen- und
Zollbehörden an Information gibt. Doch auch das Büro in Bremerhaven will
Informationen: Lieferscheine, Bestellungen, Crewlisten für den nächsten Törn,
Proviantlisten etc. Das alles funktioniert per Mail über Satellit durch ein
Programm namens Skyfile. Daran angeschlossen ist ein Inmarsat-Kommunikator, der
den Kontakt realisiert.
LEIDER, leider hat dieses Programm im Augenblick Macken. Und
das nicht zu knapp. Als ich an Bord komme, liegt auf dem Verwaltertisch schon
ein Formular „Fehlersuche bei Skyfile“. Da sollen wir eintragen, welcher Fehler
auftritt, um wieviel Uhr, und wie wir das behoben haben. Nach drei Tagen ist
der Zettel voll. Und Skyfile funktioniert immer noch nicht. Erst tiefsinnige
Telefonate mit dem IT-Dealer der Alex („Gehe auf das Dashboard, drücke auf die
FBB, sag mir die Tracking-IP“) ermöglichen eine Lösung.
Skyfile hat einen Skyfall auf diesem Törn. Die Himmelsdatei
erlebt den totalen Himmelssturz.
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