Montag, 20. August 2018

Dublin

Einer der Gründe, warum ich gerade diese Reise auf der Alex gebucht habe, war auch der Zielort Dublin. Ich war noch nie in Dublin, es ist eine europäische Hauptstadt, die mir noch in meiner Sammlung fehlt(e). Und es gibt dort das Book of Kells. Eine Bibelhandschrift, ein Buch aus dem 8./9. Jahrhundert. Manchmal kommt die Archäologin mit ihren Interessen noch durch. Und so hatte ich mir ein Studentenzimmer im Trinity College in Dublin gemietet, direkt neben der Ausstellung bzw. neben der (Universitäts-)Bibliothek, in der das Book of Kells aufbewahrt wird. Die Ausstellung ist richtig klasse. Ganz viel Hintergrundinformationen, wie aufwendig es war, ein solches Buch herzustellen, wieviele Leute als Schreiber und als Miniaturmaler beteiligt waren. Und die ganzen benötigten Ressourcen. Häute von 185 Kälbern, Farben aus bestimmten Erden, zermahlenen Edelsteinen, aber auch ziemlich giftigen Zutaten wie grün aus korrodierter Bronze. Und dann diese Fingerfertigkeit. Manche Bilder und Seiten des Book of Kells sind auf Leinwandgrösse hochgezogen ausgestellt. Die geometrischen Muster, die für die Zeit typischen Flechtmuster wirken auch in dieser Vergrößerung noch filigran. Es gibt noch zwei weitere Bücher aus der Zeit, die ebenfalls sehr kunstvoll sind. Ich komme vor lauter Lesen fasst nicht mehr raus aus der Ausstellung.  Doch das zweite Highlight wartet am Ende. The Longhall of the Old Library. Ich kann nur staunen, so schön sieht diese Bücherei aus.



Das Trinity College ist das irische Äquivalent zu Oxford und Cambridge, gegründet von Elisabeth I. herself. Nichtsdestotrotz werden im Sommer die Studentenbuden in diesen ehrwürdigen Mauern an Touristen vermietet. Der Campus ist abends und nachts ganz ruhig. Die Stille wird nur durch die Musik des angrenzende Kneipenviertels Temple Bar aufgelöst. Was uns Alex-Fahrer nicht wirklich stört, da wir zwei Tage äh Abende durch dieses Viertel ziehen, von Live Musik zu Live Musik, von Guiness (die anderen) zu Gin Tonic (ich) und Irish Coffee (wir alle).



Klar habe ich mir noch mehr in Dublin angeuckt. St. Stephens Green, Denkmäler, Häuser, Palastbauten, Läden, Brücken, den Fluss Liffey. Aber die Musik und die Atmosphäre in den Kneipen, sowie die Integration von altehrwürdig und modern im Trinity College, das hat mich am meisten beeindruckt.



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