Sonntag, 26. März 2017

ROSA Honig und andere Merk- und Denkwürdigkeiten in Berlin

Urbanes Wochenende. Zwei Termine in Berlin und den Rest der Zeit zur freien Verfügung. Mit offenen Augen durch die Stadt. Gleich zu Beginn Streetart der unabsichtlich/absichtlichen Sorte:
Soviel Glück möchte ich auch haben, und bei Pauls Bus muss ich einfach Grinsen:










In meiner Sammlung zum Weltkulturerbe fehlen noch ein paar Denkmäler, also fahre ich zur Siemensstadt, Und finde dort den Knaller: ich habe mich immer gefragt, ob es die Sache mit dem Zielpinkeln ein Gerücht ist. Die Antwort ist damit definitv ein Nein. Es gibt Pissoirs mit Zielvorrichtung!



Die coole neue Werbekampagne von SeiBerlin mit Zitaten zur Freiheit sehe ich leider immer nur aus der fahrenden U-Bahn. Umso mehr freue ich mich über die ständigen Statements zur Freiheit und den Menschenrechten. Meine Ein- und Aussteigehaltestelle ist Bundesplatz, und eines meiner Lieblingslieder ist dort ausgeschildert:


Genauso freue ich mich über die U-Bahn-Haltestelle Westhafen, in der die Menschenrechte aufgeschrieben sind:



Und was ist mit dem rosa Honig? Falsche Frage. Wer ist Rosa Honig? Eine der vielen Deutschen jüdischer Herkunft, die 1942 deportiert wurde. Ich bin über ihren Stolperstein gestolpert.


Dienstag, 21. März 2017

Stress-Symptome

Im Augenblick überschlägt sich meine Arbeitsbelastung. Das Semester hat wieder begonnen und die Termine häufen sich. Woran erkenne ich, wenn es zuviel wird? Bzw. was ist mein liebstes Stress-Symptom? Wenn ich versuche, mit dem Transponder die öffentliche Toilette aufzuschließen.

Sonntag, 19. März 2017

Rheinland im Regen

Wenn ich früher mit meinen Kindern zu meinen Eltern ins Rheinland gefahren bin, habe ich immer erzählt, im Rheinland regnet es dauernd. Zwar weiß ich genau, dass die echte Statistik anders aussieht. Doch die gefühlte Statistik sagt: Rheinland = Regen. Bevor ich gestartet bin, habe ich bei Wetter.de geschaut: 1000 % Regenwahrscheinlichkeit. Also sind wir in Wuppertal Schwebebahn im Regen gefahren, haben die Tiger im Zoo im Regen gesehen. Sind im strömenden Regen durch das Villenviertel mit dem Märchenbrunnen gestromert. In Köln Besuch im Dom, einkaufen und zum Italiener, alles im Regen. Opladen besichtigen, Aufenthalt im Naturgut Ophoven mit Kochen über den Tellerrand: Regen, Regen, Regen. Und was soll ich sagen: als ich starte, regnet es in Leverkusen nicht. Dafür regnet es kräftig in Stralsund, als ich ankomme.

Samstag, 18. März 2017

Du bist aber klein geworden.

Das Kind kommt am Bahnhof auf mich zu. Wir drücken uns ganz lange. Ganz lange sieben Wochen haben wir uns nicht gesehen. Da haut sie raus: du bist aber klein geworden. Nein. Ich bin immer noch die 1,71 m groß, die ich messe, seit ich fünfzehn bin. Das Kind ist groß geworden. Sie ist gewachsen seit ich sie das letzte Mal gesehen habe. Innerlich und äußerlich.

Freitag, 17. März 2017

Döner in Münster

Wenn eine eine Reise macht, dann kann sie was erzählen. Über die Whatsapp-Familien-Gruppe kommen Bilder wie meine kleinen Nichten in Berlin Döner futtern. Und ich sitze hier auf dem Bahnsteig in Münster und mein Anschluss-Zug hat Verspätung. Dazu duftet es ganz himmlisch nach Döner. Da werde ich weich. Der Döner-Mann versteht, dass ich aus Straßburg komme. Als ich ihn berichtige und nochmals Straalsund sage, stellt sich raus, dass er letztes Jahr in Grünhufe in einer Ferienwohnung in Urlaub war. Und dieses Jahr wieder hin will. Ich hätte ihm die drei oder vier oder fünf Döner in der Stadt nennen sollen, die deutlich besseren Döner machen als er. Aber vermutlich ist es nur kulturelle Konditionierung des Gaumens.  Der Döner in Lissabon hat auch nicht so wie erwartet geschmeckt. Döner ist vermutlich wie Kartoffelsalat. Jede Region hat ihr eigenes Rezept.

Donnerstag, 16. März 2017

Zweite Chance

Durch mein Genöhle im November hat sich eine Whatsapp-Gruppe gegründet. WhatsLos in Stralsund. Darüber tauschen wir uns zu interessanten Veranstaltungen aus, und heute abend hat es sogar mit Verabredung geklappt. Zu dritt waren wir in Lou Andreas Salomé. In Stralsund gibt es nämlich nicht nur das - gemessen an anderen Städten ziemlich kleine - Cinemax, mit Mainstream-Filmen und seinem Tag des besonderen Films, sondern auch einen ganz aktiven Filmclub namens Blendwerk. Die Mitglieder stimmen ziemlich demokratisch ab, was sie alle 14 Tage zeigen. Meistens nicht mein Geschmack. Heute Abend hatten sie sich zu meinem Glück für Lou Andreas Salomé entschieden. Was eigentlich im Kino schon gelaufen war. Da Blendwerk aber sehr autark ist, hatte ich also eine zweite Chance, den Film zu sehen. Und habe sie genutzt. Auf meinem Vortrag letzte Woche zu Bildung von Frauen hatte ich über die russischen Studentinnen in Zürich um 1890 erzählt, die einen schlechten Ruf als sittenlose Revoluzzerinnen hatten. Lou Andreas Salomé war eine davon. Jetzt nach dem Film kann ich das richtig falsche Bild noch besser einschätzen. Rilke und Nietzsche fand ich ja vorher schon doof als Männer und Menschen, das Bild hat sich nicht geändert. Und über positiven Narzissmus, die Forschung, die Lou Andreas Salomé führend geprägt hat, darüber muss ich mich jetzt erstmal schlau machen.

Fleisch fressende Pflanze

Durch meine beruflichen und meine ehrenamtlichen Tätigkeiten komme ich ganz schön rum. Und manchmal gibt es auf den diversen Terminen und Veranstaltungen auch Catering. So kam letzte Woche eine excellente Tomatensuppe in der Mittagspause auf den Tisch. Gestern im DeliKater wurde eine selbstgemachte dunkle Schokoladen-Butter-Creme-Torte präsentiert. Und vorgestern standen Würstchen, Schnitzel, Frikadellen auf dem Buffet. Da freut sich die fleischfressende Pflanze in mir. Ja, ich weiß, vegan ist gerade in, und schmeckt auch ziemlich lecker. Doch manchmal muss es einfach Fleisch sein. Und sind diese herzförmigen Schnitzelchen nicht einfach herzallerliebst?


Freitag, 10. März 2017

Frauentagsprogramm der Fernsehsender

Es lebe die Mediathek! Jetzt wo der große Stress vorbei ist, habe ich wieder Muße die Welt um mich herum wahrzunehmen. Und die Ankündigungen der Filme, die bei Arte und 3Sat thematisch zum Frauentag angezeigt werden, klingen aufbauend. Ich kann mit kritischen Filmen leben, mit Analysen und Hintergründen, ich weiß, dass viele Problematiken ungelöst sind. Aber ich will Hoffnung sehen, will Zukunft spüren. Ich will Möglichkeiten und Optionen sehen, Vorbilder und Role Models. Der weiße Elefant soll mir Bilder zeigen, die mich stark machen, die mich motivieren, mich für eine bessere Zukunft und für eine bessere Gegenwart einzusetzen. Also, macht schnell, die Mediathek-Zeiten sind begrenzt.

Donnerstag, 9. März 2017

arte RE:

Arte hat ein neues Format entwickelt, dass Montag an den Start geht. arte RE:. Jeweils 30 Minuten zu einem Thema, jeden Wochentag um 19.45 Uhr. Gleichzeitig im Fernsehen, in der Mediathek und bei Facebook. Mit der Möglichkeit zu kommentieren, zu reagieren, zu diskutieren. So weit, so gut.
Über meine Netzwerke habe ich die Information bekommen, dass am nächsten Freitag (18.03.2017) das Thema französische Mütter auf dem Plan steht. Schon der Titel "Supermütter und Karrierefrau - Frankreichs Erfolgsmodell in der Krise" lässt mich tief durchatmen. Nicht wegen der gruseligen Grammatik. Viele Supermütter und nur eine Karrierefrau. Dabei ist das gar nicht der echte Titel. Der hat schon die richtige Grammatik. Die Frau, die mir die Info geschickt hat, hat den Titel so referiert. Sondern wegen den Implikationen, die dieser Titel suggeriert. Richtig aus der Haut fahren lassen hat mich der Trailer. Bzw. die 55 Sekunden des Trailers lassen mich gleich mehrmals aus der Haut fahren. Der paternalistische Vater, der, mit wem auch immer "wir" bedeutet, seine Frau ins Bett legt, wenn sie Migräne hat. Seine Frau, die im Hintergrund effizient Haushalt arbeitet, während er vorne quatscht und nebenbei das Besteck aus der Spülmaschine räumt. Migräne ist oft eine Reaktion auf eine Verhaltensweise, ein Hinweis auf einen bestimmten Umgang mit sich selbst. Da reichen vier Kinder, um Migräne zu bekommen. Das hat nicht genuin mit berufstätigem Mutter-Sein zu tun. Der Trailer vermittelt mir spontan die Aussage: lass die Finger vom gleichzeitig Arbeiten und Mutter-Sein.

Frankreich wird in der Ankündigung als europäisches Vorzeigeland für Vereinbarkeit von Beruf und Familie gepriesen. Ich lebe in Nordostdeutschland, von daher nehme ich das regional nähere Schweden als Vorzeigeland wahr. Mit einer nicht ganz so hohen Reproduktionsrate wie Frankreich, aber vielleicht mehr Gleichberechtigung als der Blick in den Trailer für Frankreich erwarten lässt. Der stimmigere Begriff ist meines Erachtens sowieso Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben, nicht Vereinbarkeit von Beruf und Famile. Weil es den Fokus erweitert auf Menschen mit Hobbys, Sabbaticals, Ehrenämtern, pflegebedürftigen Angehörigen. Die Ankündigung ist sowas von bezogen auf den Blick auf Mütter. Vermutlich kann ich froh sein, dass die Autorin nicht warnt vor Fremdbetreuung von Kindern unter drei Jahren.


Ich habe erstmal bei Facebook die Reihe abonniert, mal gucken, ob ich viel mitdiskutiere, oder ob ich es elegant an mir vorbei gehen lasse, weil es nicht meine Themen sind.

Sisterhood

Das ist ja fast wie früher. Die Kolleginnen kennen und erzählen Geschichten von legendären Frauentagsfeiern aus DDR-Zeiten. Damals ist wohl am 8. März in jedem Betrieb gefeiert worden. Bei uns war das ein bisschen eingeschlafen. Doch dieses Jahr hat sich die Hochschulleitung drauf eingelassen, und uns eine solche Feier ermöglicht. Kurze Begrüßung durch die Leitung, für jede Frau eine Rose, und dann gemütliches Beisammensein bei Schnittchen und Kaffee. Brot und Rosen in moderner Form. Ich war gemeinsam mit der Bibliothek das Kulturprogramm. Ich habe zu Frauen und Bildung in Stralsund erzählt, die Bibo hat Bücher zu Gender und Marketing, zu Frauen in Führungspositionen, Karriereratgeber für Frauen präsentiert. Und danach haben wir alle hochschulübergreifend zusammen gesessen und gequatscht, erzählt, gelacht. Waren zusammen als Frauen. Sisterhood. Ungeachtet all der Unterschiede, die wir in Persönlichkeit oder in Status und Aufgaben an der Hochschule haben.
Über meine Mails kam vorletzte Woche die Anfrage nach einer weltweiten gemeinsamen Meditation am Internationalen Frauentag von 19 bis 19.30 Uhr Ortszeit. Wir haben uns tatsächlich zu dritt bei mir getroffen, und meditiert. Sisterhood auf ganz andere Weise. Und was mich auch beeindruckt hat: die klare Aufforderung, die Männer in unserer Umgebung mit einzubeziehen.

Dienstag, 7. März 2017

Frauenbilder heute

Was habe ich mir da eingebrockt? Einen funkelnagelneuen Abend-Vortrag zu einem Thema, das mich zwar brennend interessiert, wozu ich aber bisher nie referiert habe. Ein Thema, zu dem ich Unmengen Material gesammelt habe, das ich aber noch nie in Form gebracht habe. Frauenbilder heute. Das umfasst meine Fragen nach inneren Bildern, wie starke, mächtige, schöne, intelligente Frauen aussehen. Das heißt die Suche nach Vorbildern, Role Models, Abbildungen von solchen starken Frauen. Das ist die Auseinandersetzung mit Geschlechterstereotypen, mit Rollenzuschreibungen. Vermutlich ist mein Vortrag völlig überfrachtet, und ich biete das nächste Mal gleich eine Reihe von 5-6 aufeinander aufbauenden Vorträgen an. Dann kann ich das Thema Werbung, das Thema Frauenbilder in Serien, in Kinofilmen, im Fernsehen mal ausbreiten. Dann kann ich die Einheit über "Wie sehen Fotografien, Bilder, aus, die neue, andere Frauenbilder darstellen" mal episch ausbreiten, statt nur ein paar Stichpunkte zu geben. Die Welt für Frauen ist so bunt geworden, das macht richtig Spaß, das auszuleuchten.

Freitag, 3. März 2017

Absacker mit Kollegen

Die meisten Menschen realisieren nicht, dass eine Hochschule auch ein ganz normaler Betrieb ist. Klar, wir bilden Studierende aus, und genauso klar, wir forschen zu spannenden Themen. Nichts desto trotz haben wir Betriebsversammlungen, Weihnachtsfeiern, Kollegengeburtstage und eben auch geselliges Beisammensein bzw. Bowlen oder Grillen mit Kollegen. Da unser Jahresablauf von unseren "Kunden", sprich den Studierenden, bestimmt wird, haben wir Hochbetriebszeiten und eher ruhige Zeiten auf Arbeit. Montag fängt das neue Semester an, also wieder Hochbetrieb. Von daher waren wir heute Abend mit den Kollegen (und den wenigen Kolleginnen) Bowlen. Platz 13 von 18 war mein Endergebnis. Mein Ziel unter die ersten Zehn zu kommen habe ich also auch dieses Jahr gnadenlos verfehlt. Aber immerhin schaffe ich schon von drei Runden zwei über 100 Punkte. Das jahrelange Üben zweimal im Jahr trägt langsam Früchte. Und als krönender Abschluss mit den Nachteulenkollegen in die Bar in der Hafenresidenz. Die Männer trinken Spezialcocktail Rum. Und ich geniesse einen Cool water Cocktail, danach einen Brugmann's mit geeisten Himbeeren und zu guter Letzt als Absacker einen B52. Die Barkeeperin der Hafenresidenz, Ines, hat einige Preise gewonnen, bevor sie in Stralsund sesshaft wurde. Und ihre Eigenkreationen sind wie immer anregend und ihre Empfehlungenn treffen genau meinen Geschmack.

Mittwoch, 1. März 2017

Festtagsprogramm

Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Und wie Weihnachten kommt der Tag für viele ganz plötzlich. Da ich das weiß, halte ich mir die ganze Woche drum herum immer ziemlich frei. Denn die Termine purzeln auf die letzte Sekunde en masse herein. Klar, die Landesveranstaltung ist wie immer am 6. März, das lässt sich planen. Diesmal sogar in Stralsund im Ozeaneum, so dass ich keine Fahrtzeit habe. Außerdem muss ich da nur repräsentieren, sprich dabei sein. Doch bei den anderen Terminen bin ich Haupt-Act, um es mal musikalisch auszudrücken. Die Volkshochschule war vorbildlich. Bereits im Dezember haben sie angefragt, ob ich einen Abendvortrag zum Thema "Frauenbilder heute" machen will. Na klar. Mein Thema. Wie sieht eine mächtige Frau aus, woran erkenne ich sie? Wie bilden sich Stereotype, wie verändern sie sich? Endlich mal mein Sammelsurium an Ideen dazu bündeln, einzelne Punkte rauspicken. Ein Haufen Arbeit, der Spaß macht. Von der Volkssolidarität kam die Anfrage letzte Woche, zum Thema "Frauen der Reformation". So knapp geht das gar nicht. Ich recycle meinen Vortrag "Stralsund - Stadt der Frauen" und mache einen kleinen Exkurs zur Reformation. Für meine Hochschule recycle ich den Vortrag auch, allerdings mit dem Schwerpunkt auf Wirtschaftsfrauen. Dörti Genzkow, die Getreidehändlerin aus der Hansezeit nochmal zum Leben erwecken. Und von den Frauen aus dem vaterländischen Frauenverein erzählen, die sich zwischen 1870 und 1900 mit karitativem Stricken ein Haus in der Altstadt erwirtschaftet haben. Und dann ist da noch die Podiumsdiskussion der Mecklenburger AnStiftung im Krupp-Kolleg in Greifswald. Frauen im Ehrenamt ist angefragt. Sie wollen ihre neue 130seitige Studie vorstellen zu "Die Entdeckung des Wir-Gefühls". Da diskutiere ich im Podium mit den Machern der Studie. Seit wir vom Landesfrauenrat MV gemeinsam mit dem Frauenbildungsnetz unsere Broschüre rausgegeben haben, bin ich da als Gesprächspartnerin gefragt. Der Termin ist zum Glück erst übernächste Woche. Vor nächstem Wochenende schaffe ich das nicht, die Studie zu lesen. Denn meine normale Arbeit mit Marketing für den Frauenstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen und als Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule will auch gemacht werden.