Ich bin auf dem Rückweg von Lübeck. A 20 einmal längs. Schon
in Wismar sagen sie im Radio an, dass zwischen der Ausfahrt Kröpelin und dem
Rastplatz Quellental eine Vollsperrung wegen eines Verkehrsunfalls ist. Mein Navi
will mich bereits in Neukloster auf die Landstraße lenken. Da streike ich aber.
Bis zur endgültigen Sperrung der Autobahn bleibe ich auf der Piste. Im Tross
fahre ich mit den anderen auf die U 23. Nur um in Satow das nächste Umleitungs-Schild
zu sehen. Da weiß ich, warum mein Navi mich in Neukloster umlenken
wollte. Zum Glück habe ich früher hier in der Gegend gewohnt. Also raus aus dem
Pulk, auf den weiter nicht markierten Feldweg, und - schwups - in Laage wieder
auf die A 20. Hinter mir ist die Autobahn dunkel und leer. Ich denke an die
Unfallbeteiligten. Mehrere Autos. Das lebensgefährlichste in meinem Leben ist
nicht die Terrorismusgefahr, sondern der ganz normale Straßenverkehr. 5402
Verletzte und 67 Tote von Januar bis September 2016 in Mecklenburg-Vorpommern.
In ganz Deutschland sind das in den neun Monaten 2428 Verkehrstote. Und 297 815 Verletzte. Als Tote werden übrigens alle gezählt, die binnen 30 Tage nach dem Unfall
an ihren Verletzungen sterben. Hoffentlich ist das meiste Blechschaden heute
Abend.
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Das mit dem "Blechschaden" hoffe ich auch immer.
AntwortenLöschenZu meinen Kindertagen war der Blutzoll aber noch ungleich höher: Allein in der alten Bundesrepublik waren jedes Jahr ca. 8000 Tote zu beklagen, ohne daß das groß erwähnt wurde. Was wäre wohl gewesen, wenn die erschossen oder in die Luft gesprengt worden wären? Tote werden offenbar unterschiedlich gezählt.