Freitag, 27. Dezember 2019

Weihnachtsrituale

Nun fängt Weihnachten ja nicht wirklich erst am Heiligabend an. Ohne Adventszeit, ohne Vorbereitung kommt Weihnachten bei mir nicht in Schwung. Beginnend mit dem Erstellen des Adventskranzes Mittwoch vor dem 1. Advent bis zum Tee trinken vor dem Kirchgang am Heiligabend.

Adventskranz für die Tür
Und so war ich Glühwein trinken auf dem Weihnachtsmarkt, habe liebevoll Geschenke gekauft und verpackt, und am 4. Advent das Chorkonzert mit Gottesdienst in Altefähr besucht.

4. Advent mit der Singakademie in Altefähr
Habe das Weihnachtsoratorium von Bach gefühlt an jedem Abend gehört, habe Weihnachtsfeiern gefeiert, Weihnachtskekse gefuttert, jeden Sonntag eine Kerze mehr am Adventskranz angezündet, Weihnachtslieder gesungen und und und. Die dunkle Stadt im weihnachtlichen Lichterkleid habe ich mit großen Augen aufgenommen. Jeden Tag den Text im Kalender vom Anderen Advent gelesen. Sogar die Beerdigung am 23.12. hat Weihnachten miteinbezogen. Wenn ich mich darauf einlasse, hat der Advent seinen ganz eigenen Zauber. Und wird doch überstrahlt von Weihnachten.
Der 17 Uhr-Gottesdienst in der Luther-Gemeinde mit festlicher Musik, das Anzünden der Kerzen am Tannenbaum, das gemeinsame Geschenke austauschen. Das miteinander kochen, essen, aufräumen. Das es immer gleich abläuft, die immer gleichen Rituale beinhaltet, macht es für mich schön, macht es für mich zauberhaft. Selbst das obligatorische Streiten erscheint mir ritualisiert, auch wenn es die direkt und indirekt Beteiligten im konkreten Augenblick schmerzt. Als wenn das Schöne und Harmonische nicht sein darf. Auch das gehört zu meinem Weihnachten.


Die Geschenke liegen wie jedes Jahr unterm Baum und warten aufs Ausgepacktwerden

Lutherkirche im Lichterglanz
Köstliche Lammkeule, leckere Kartoffeltaler, frischer Rotkrautsalat

Schwedeneisbecher mal anders interpretiert
Kulturkontakte: Sushi kommt aus Japan, die Idee des Weihnachtsbaumes kommt aus den deutschsprachigen Landen.

Ganz andere Kulturkontakte: Krippe als Idee, Geschichte und Erlebnis von Christi Geburt, Plastik als Erfindung und Last des 20. Jahrhunderts

😀


Donnerstag, 12. Dezember 2019

Schlittschuhglück

Ich komme aus einer Gegend in Deutschland, in der die Winter eher mild sind und Seen, Teiche und Baggerlöcher eher nicht zufrieren. Also habe ich Schlittschuhlaufen erst mit 14 in der Halle gelernt. Und ehrlich gesagt - ich kann es nur so lala. Es macht mir Spaß, richtig großen sogar. Doch ich kann nur geradeaus laufen, Kurven laufen und das war's. Irgendwie muss ich auch bremsen können, aber das würde ich nicht beschwören.
Zum Glück wohne ich jetzt in einer Gegend, in der nicht nur im Februar die Teiche und manchmal auch der Bodden zufrieren, sondern wo zu einem guten Weihnachtsmarkt auch eine (kleine) Eisbahn gehört.
Zum zweiten Glück gehört, dass mein örtlicher Energieversorger die Eisbahn sponsort. Mit der App darf ich jeden Tag eine Stunde umsonst laufen.
Und so habe ich in der Adventszeit zwei- bis dreimal die Woche ein glückliches Grinsen im Gesicht und laufe meine Runden.



Sonntag, 8. Dezember 2019

Sterne gehen immer 2

Kind 2 zeigt seiner Schwester und mir ihren Studienort. Wir bummeln durch die Altstadt, laufen über den Weihnachtsmarkt, besichtigen die Evangelische Hauptkirche St. Michaelis. Innen drin verkauft die Frauenhilfe selbstgebastelte Sterne aus alten Gesangbuchseiten. Das werden meine Advents- und Weihnachtssterne von diesem Jahr. Sterne gehen immer. Und wieder sind sie verbunden mit einer liebevollen Erinnerung.


Samstag, 7. Dezember 2019

Bayrisches Frühstück

Seit 1. Oktober sind beide Töchter im Studium, beide in Bayern. Ausgerechnet Bayern. Wenn ich das zuhause in Norddeutschland erzähle, ernte ich meistens mitleidige Blicke. Von uns aus ist Bayern exotisch und weit weg.
Und manchmal stimmt das sogar: wir sitzen am Frühstückstisch und es gibt Brezen, Weißwurst, süßen Senf und Obazter. Bayrisches Frühstück eben.



Mittwoch, 4. Dezember 2019

Sterne gehen immer

Am Anfang unserer Ehe habe ich ganz viel Advents- und Weihnachtsschmuck gekauft. Binnen kurzem wurde daraus ein jährliches Ritual. Jedes Jahr habe ich zwei neue Stücke gekauft. Manches Jahr kam selbstgemachter Schmuck durch die Kinder noch hinzu. So hat sich über der Jahre ein ganzer Schatz an schönem und weniger schönem Advents- und Weihnachtsschmuck entwickelt. Längst wird nicht alles mehr aufgehängt. Die Kinder sind groß, da braucht die rot angemalte Styroporkugel mit aufgeklebten Sternen aus der Grundschule nicht mehr aufgehängt werden.

Auch nach der Scheidung habe ich diese Tradition des jährlichen Einkaufs von genau zwei Stück Advents- und Weihnachtsschmuck beibehalten. Und so hat sich erneut über die Jahre ein Schatz entwickelt. Nicht mehr irgendwas, keine Kugeln, keine Lauschaer Vögel, kein dies und das, sondern nur noch Sterne.
Sterne gehen immer.