Mittwoch, 23. Juni 2021

Lieferung

Meine Zeit als Waschnomadin ist vorbei. Letzte Woche kam die neue Waschmaschine. 9 kg Fassungsvermögen, jede Menge Elektronik und Programme zum programmieren. Die Basics sind zum Glück gleich geblieben. 




Ich starte gleich mit dem Waschen von Decken und Kissenbezügen, all den Textilien, die nicht dringend sind. Und bin nochmal dankbar für alle meine Freundinnen, bei denen ich meine normale Wäsche zwischenwaschen durfte. 












Ich habe meinen Vorsatz, bei jeder nur einmal zu waschen, konsequent durchgehalten ☺.


Montag, 21. Juni 2021

Pömmelte

Bei Pömmelte denke ich an Bommel, an einen Pompom an der Übergardine, an mich beömmeln. Aber nichts dergleichen. Pömmelte ist ein Ort in Sachsen-Anhalt.

Ein Ort, an dem bei Überfliegungen und LIDAR-Scan-Aufnahmen 1998 eine riesige Grabenstruktur sichtbar wurde. Die Ausgrabungen seit 2005 zeigen eine spätneolitsche-bronzezeitliche Kreisgrabenanlage, ähnlich und zeitgleich mit Stonehenge, nur ohne die Steine, ganz aus Holz und Erde.


Kreisgrabenanlage sagt genau das: eine Anlage mit einem kreisförmig angelegten Grabensystem. Funktion erstmal unbekannt. 

Ein Ringheiligtum, wie der momentane Begriff lautet, ist ein ritueller Ort in Form eines Rondells. Der nicht Tempel oder Kirche heißt, sondern Heiligtum. Weil wir keine Ahnung haben, welche göttlichen Mächte unter welchem Namen hier verehrt wurden. Unter freiem Himmel. Dass Pömmelte ein Ringheiligtum ohne Dach ist? Je nun, keine Befunde auf mehr Holz für eine Dachkonstruktion wurden gefunden und Stonehenge hat auch kein Dach. Konnten die denn damals schon 110 m Dachkonstruktion bauen? Ich weiß es nicht, mit genug Zwischenpfosten sicherlich. Bis zu den Griechen und Römern geht die Forschung eigentlich von Heiligtümern ohne Dach bzw. Höhlenheiligtümern aus. Ja, ich weiß, Ägypten, Inkas und Maya, Mesopotamien, der Tempel in Jerusalem. Alles mit Dach oder Pyramide. Aber in Europa, in Mitteleuropa, in Mitteldeutschland? Die Kelten hatten wohl heilige Haine, also Wald, Bäume in Gruppen, ohne Dach. Was die Germanen hatten? Keine Ahnung. Müsste ich recherchieren.

Pömmelte ist locker 2000 Jahre älter. Glockenbecherkultur, Schnurkeramik, Aunjetitzer Kultur. 2.800 bis 1600 v.Chr., so Pi mal Daumen. Das sind die Namen für die Kulturen, auf die die in der Anlage in den Schächten und Grube gefundenen Keramikscherben hinweisen.


Blick von Aussichtsturm auf die rekonstruierte Anlage. 


Umzeichnung der Grabungsbefunde.


Nun kommt bei archäologischen Ausgrabungen ja immer nur das zum Vorschein, was im Boden liegt. Pfostenlöcher, Baugruben, Grabgruben, Abfallgruben, Abfallschächte, Opferschächte. Das zu interpretieren ist schon eine Herausforderung. Die ganz große Kunst ist die Rekonstruktion. Denn wer weiß schon wirklich, wie hoch die Pfähle der Palisade auf dem Wall waren und ob sie farbig mit verschiedenen Mustern bemalt und/oder mit Schnitzereien überzogen waren. Oder über welchen beiden Pfosten der Querbalken lag. Analog zu Stonehenge würde ich sagen. Sagen das auch die Leute, die Pömmelte rekonstruiert haben? Es ist so leicht zu glauben, genau so sah es aus, weil es jetzt so aussieht.

Pömmelte war mindestens 500 Jahre ein Kultplatz, ein Platz, an dem Religion, Spiritualität, ausgeübt wurde. Was hat sich in unseren Kirchen in 500 Jahren nicht alles geändert, ich denke nur an die Reformation, barocke und moderne Ausstattung. Alles Christentum...









Mich hat dieser Fundplatz und seine Rekonstruktion fasziniert. Ich habe mir diverse archäologische Fachliteratur zu Gemüte geführt, habe Tagungsberichte, Grabungsvorberichte und Teile der ersten Doktorarbeit dazu gelesen. Ich könnte euch jetzt zutexten mit Details ohne Ende. Details zu den knapp 15 Gräbern mit Bestattungen von Männern, Details zu den Schächten/Schachtgruben, mit vor allem Skelettteilen von Frauen und Kindern. Mich aufregen über geschlechterblinde Interpretationen (eigentlich eher patriarchtsblinde Interpretationen). Die Gräber werden als statushoch angesehen, die Befunde in den Schachtgruben gehen interpretatorisch Richtung Menschenopfer. Ich behaupte mal, Skelette hochrangiger Frauen wurden nach ihrem Tode als Ahninnen analog zu katholischen Heiligen als Reliquien verehrt, um mal eine andere Interpretation anzudenken. Als chthonische Göttin-Vertreterin finden sie ihren Platz in einer künstlichen Höhle als Schachtgrube. Nur weil im Christentum ein Begräbnis in der Nähe zum Altar/Heiligtum als statushoch gesehen wird, ist das nicht allgemeingültig. Auch Körpergräber oder Erdbestattung muss nicht das beste sein. Ihr seht, ich kann mich stundenlang darüber auslassen.


Nach den Befunden kann ich zustimmen, dass der Ort rituell aufgelöst wurde, analog einer De-Sakralisierung einer Kirche. Heute macht die Stimmung in Pömmelte den Eindruck eines Fest- und Tanzplatzes, mit Assoziation Musik, Theater, Festival. 



Aufgrund der Hauptöffnungen, der größeren Durchgänge, im Ringheiligtum in Pömmelte, nimmt man an, dass hier die Zwischenviertfeste wie Lichtmess, 1. Mai/Walpurgis, Maria Himmelfahrt/Kräuterweih/Schnitterin und Allerheiligen (aka Imbolc, Beltane, Lughnasadh und Samhain) gefeiert wurden. Angegeben sind auf der Umzeichnung die Sonnenuntergänge an Walpurgisnacht und Schnitterin und die Sonnenaufgänge an Lichtmess und Allerheiligen. Die Sonnenuntergänge an 1. Februar und 1. November, die Sonnenaufgänge am 1. Mai und Anfang August, die sind nicht angegeben. Obwohl da auch Durchgänge zu erkennen sind... 


Um das Ringheiligtum kommt Stück für Stück eine größere Siedlung zutage. Wenn es sich um einen zentralen heiligen Ort handelt, erhöht das die Vermutung, dass dort auch die anderen Jahreskreisfeste gefeiert wurden. Die Umzeichnung benutzt die keltischen Worte, ich die christlichen bzw. modernen Worte für Feste im Jahreskreis, angelehnt an einen bäuerlichen Kalender.
Doch die Kelten, keltische Religion, (soweit man was darüber weiß), war schlappe 1000 Jahre später ...
Und die modernen Wicca-Jahreskreisfeste sind nochmals 2000 Jahre später.


Wie vage, wie unterschiedlich die Interpretation und Nutzung eines Kultplatzes sein kann, zeigt mir die christliche/katholische Kapelle von Degerndorf am Starnberger See. Sie wurde nach 1945 erbaut als Dank für die Verschonung des Ortes durch Bombenangriffe im 2. Weltkrieg. Genutzt wird sie regelmässig von einem Teil der Einheimischen zum Chanten, also Singen von Mantras nicht christlicher Religionen, und zum Feiern der Sommersonnenwende mit Tanz und Musik. An Johanni (24.6.), der christlichen Überprägung der Sonnwendfeier.









Varna

Und weil ich mich so aufrege über patriarchatsblinde Interpretationen, aktiviere ich diesen nie zuende fertig gestellten Post vom Sommer 2018:

 

Meine Studienfreundin ruft an. In Rostock wäre eine Ausstellung über die Funde von Varna. Ob wir da sonntags hingehen könnten. Na klar können wir das.

Nun muss man wissen: 

1. Ich habe Ur- und Frühgeschichte studiert. Varna ist ein berühmter archäologischer Fundplatz in Rumänien/Bulgarien.  

2. Mein Forschungsschwerpunkt war Steinzeit. Varna ist chronologisch Kupfersteinzeit, also vom Ende des Neolithikums, am Beginn der Metallzeiten, zeitlich um 4.500 v.Chr.

3. Mich interessiert, wie Geschlecht im archäologischen Kontext dargestellt, ausgedrückt, wahrgenommen wird. Da ist Varna ein Lehrbeispiel, was an Interpretationsspielraum möglich ist.



Aber der Reihe nach:
1972 wird das Gräberfeld von Varna entdeckt, ganz klassisch bei Baggerarbeiten. Varna liegt am Schwarzen Meer, hat einen Hafen, der Fundplatz des Gräberfeldes und der dazugehörigen Siedlung liegt allerdings am Rand eines heute verlandeten Sees. Von der naturräumlichen Lage war das damals optimal, und heute ist es ebenfalls noch attraktiv. Varna ist heute die drittgrößte Stadt Bulgariens. In der Kupferzeit wird Varna vermutlich die zentrale Stadt der Region gewesen sein. Man kennt ca. 270 Gräber aus 250 Jahren, es sieht so aus, als wenn aus der ganzen Region Menschen hier bestattet wurden (nach Krauss u.a. 2017).

Unter den Funden sind schon ziemlich außergewöhnliche Goldfunde, aber auch andere interessante Artefakte. Im Grab 43 ist ein ca. 60jähriger Mann bestattet, dessen Kleidung mit Gold verziert war. In der Hand hielt er einen Goldstab mit Steinaxtaufsatz, der als ein Szepter gedeutet wird. Und er hatte eine goldene Peniskappe! 

 

Die als symbolische Gräber bezeichneten Nr. 1, 3, 4 enthielten u.a. Köpfe aus Ton, die mit goldenen Applikationen ausgestattet waren. Die restlichen Beigaben deuten auf ein Frauengrab. Alle vier Gräber zusammen haben mehr Gold als alle anderen Gräber auf dem Gräberfeld.

 

Immer wieder finden sich auch in den anderen Gräbern von Varna I Beigaben aus Spondylus-Muscheln, Kupferschmuck, Beile aus besonderen Steinen, wunderschöne Ketten aus Karneol, Armreifen und und und. Es ist schon ein besonderer Fundplatz, und das kommt in der Ausstellung auch zum Vorschein.


Die Funde von Varna werden nur deswegen im Kulturhistorischen Museum Rostock gezeigt, weil Varna die Partnerstadt von Rostock ist. Ansonsten sind die Funde nur in ausgewählten Großstädten gezeigt worden, und jetzt im neugestalteten Museum in Varna zu finden.


Und die Interpretation scheint klar. Eine Bestattung eines Mannes mit viel Gold, das kann nur ein Häuptling oder hoher Priester gewesen sein. Die Tonköpfe werden als Darstellung einer Göttin gedeutet, zumal kein Leichnam in diesen Gräbern gelegen hat. Hm.

 

Und was, wenn es ganz anders war? Der Mann mit seiner Peniskappe als Versteifung zum Ausdruck eines Tantragottes, oder als Bestattung eines Mannes, dessen Aufgabe der Heros einer Göttin war, des würdigen und virilen Begleiters einer Priesterin, ein geliebter Prinzgemahl einer Königin. Die Gräber mit den Tonköpfen als Kenotaphe für älteste Töchter, die ihr Glück in der Fremde suchten, weil nur jüngste Töchter erbten. Oder als Erinnerungsgräber für Königinnen, deren Leichname anderen Ritualen unterlagen, deren Knochen in Ahninnenschreinen aufbewahrt wurden. Es gibt soviele Möglichkeiten, sich Gesellschaften vorzustellen, in denen Frauen mächtige Herrscherinnen und Männer schmückendes Beiwerk waren. Insofern stehe ich manchen Interpretationen von mächtigen Männern und Gold nur für Göttinen eher skeptisch gegenüber.


Sonntag, 20. Juni 2021

Museum online

Auf einer meiner Informationsseiten ploppt auf, dass der Louvre seine Sammlungen online stellt. Sofort gucke ich mir das an und bin enttäuscht. Langweilige Magazin-Karten. Foto des Objekts, Materialien, aus denen es hergestellt wurde, Datierung. Bei Gemälden noch der Maler (seltener die Malerin). In der allgemeinen Wahrnehmung ist der Sammlungsschwerpunkt des Louvre Malerei und sonstige Kunst wie Skulpturen. Doch in den Magazinen liegt zahlenmässig deutlich mehr ägyptische und vorderasiatische Archäologie. Mumien, Sarkophage, Statuen, all sowas. Aber keine europäische Archäologie. Die Archäologie Frankreichs liegt woanders im Magazin.


Doch zurück zum Louvre. Eine kurze Information zum Erwerb, und manchmal ist ein kurzer Abriss zur Sammlungsgeschichte des Objekts angegeben. Alles auf französisch. Jedenfalls bei den eher unscheinbaren ägyptischen, mesopotamischen, babylonischen Schmuckperlen und Bronzeperlendurchbohrten Anhängern aus Elfenbein, also das, was mich interessiert. Zum Glück ist die Schublade in meinem Gehirn, in der mein Schulfranzösisch liegt, nicht komplett verkantet, sondern nur ein bisschen eingerostet. Richtig cool finde ich die ganz alten Sachen aus dem Neoltihikum und Chalkolithikum. Vermutlich haben sie noch viel mehr spannende Sachen im Magazin als ich jetzt bei meinem durchscrollen finde. 480.000 Objekte ist ein Haufen Zeugs.


Nicht nur der Louvre, auch andere Museen weltweit haben ihre Bestände online gestellt, wie z.B. das Britische Museum. Die haben auch ethnologische Objekte in ihren Sammlungen. Und so schwelge ich in schamanischer Ausrüstung, wie Trommeln der Sami und Eskimo, Kleidung mit Klapperblechen oder Applikationen, Rasseln und überhaupt Objekten aus der Polarregion, aber auch der Haida, Tlingit, Timsian und anderer Gruppen der NordwestKüste Nordamerikas. Die Arktis-Ausstellung habe ich leider verpasst, schade. Stundenlang kann ich durch die Seite surfen, die Welt ist so groß und spannend.


Im Zuge der  Recherchen bekomme ich von einer Freundin den Tipp, ob ich mir nicht mal das Museum Barberini in Potsdam angucken möchte. Bzw. ob wir uns nicht die Online-Führung zu "Rembrandt und der Orient" ansehen wollen. Will ich. In der Onlinepräsenz des Museums sind ganz viele (fast alle?) impressionistische Gemälde der Sammlung zu sehen. Vielleicht logisch, wenn der Mäzen ein Softwaremogul ist. Von der Sonderausstellung Rembrandt und der Orient sind nur 360° Rundgänge im Netz zu sehen. Insofern ist es klar, wir machen die virtuelle Führung. 


Und so treffen wir uns Freitag 17 Uhr zu viert zum Museumsbesuch. Online. Eine sitzt in Kiel, eine in Mannheim, in Stralsund sind wir zu zweit. Wir alle vier sitzen vor dem Bildschirm mit einer Zoomkonferenz. Die Führerin teilt den Bildschirm und dann geht es los. Sie erzählt Fakten, Geschichten, Hintergründe. Und zoomt ganz tief in die Bilder. Sie zeigt uns Details, die im realen Museum jedesmal die Alarmanlage ausgelöst hätte. Um so nah an das Bild heranzutreten, um so genau die Details zu sehen, würde vermutlich meine Nasenspitze einen Fettfleck auf dem Bild hinterlassen. 


Nur einige Bilder stellt sie uns vor. Rembrandts Bilder spielen mit Licht und Schatten. Er ist einfach ein Meisterwerk-Maler. Und ich lerne neue Worte kennen. Chiaroscuro. Das Spiel von Licht und Schatten. 


700 Maler hat es in der Zeit gegeben. Soviel Maler konnten davon leben. Das war nur möglich, weil soviel Reichtum aus Indien, Südostasien, alles was man damals unter dem Begriff Orient verstand, gewonnen wurde. 


Wie überhaupt immer wieder klargestellt wird, dass es das Orientbild der damaligen Zeit ist, was da dargestellt ist. Keiner der Maler war je dort. Das Sachgut, die importierten Objekte, die fließen in die Bilder ein und erschaffen das Bild einer exotischen Fremde. Ich amüsiere mich über die farbenprächtigen Teppiche, die als Tischdecken eingesetzt sind. Aber auch die abgebildeten, damals neu erfundenen technischen Instrumente zur Welterkundung faszinieren mich. Hier ist der Anfang der Inszenierung von Wissenschaftlern durch Bücherregale im Hintergrund. Eine Inszenierung, die bis heute gilt, wenn ich die Hintergründe in den Videokonferenzen als Maßstab nehme. 


Aber auch Ausbeutung und Rassismus werden in der Führung thematisiert. Nicht in den Bildern selbst. Sondern in dem, was wir heute wissen, wie wir heute damit umgehen. 


Eine tolle Führung, mit vielen Anregungen zum Weiterdenken. Eine Führung, die mich animiert, nach Potsdam zu fahren und mir die Ausstellung live vor Ort anzugucken. 







Freitag, 18. Juni 2021

Workload from hell

Das ich nach der einen Woche Präventionskur den Tisch voll haben würde, das war mir klar. Die erste Woche nach der Rückkehr habe ich für zwei gearbeitet, und die Aufgaben und Mails von zwei Arbeitswochen in eine gequetscht. Allerdings noch relativ selbstbestimmt. Die letzten beiden Wochen war dagegen von Selbstbestimmung keine Rede mehr. Da Berufungsvorlesungen und Gremiensitzungen wieder in Präsenz stattfinden, viele Kolleginnen langsam wieder aus dem Homeoffice zurück sind, füllte sich der Terminkalender schneller als erwartet. Plus - nächse Woche beginnen die Ferien. Jeder und jede will noch schnell alles vorher fertig haben. Workload from hell, 10 h-Arbeitsage und eine Hitze, die ich auch nicht förderlich für die schnelle Abarbeitung komplizierter Sachverhalte finde. Durchhalten! In vier Wochen geht es für sieben Wochen in die Welt. Sabbatical Teil 1, ich komme.


Samstag, 12. Juni 2021

Nachtrag zu Walpurgis

Meine Nichte im Rheinland hat von ihrem Freund einen Mai gesteckt bekommen. 


Endes des Monats bei meinem Besuch sind die Farben schon etwas verblichen.


Die Tradition lebt.


Donnerstag, 10. Juni 2021

Meine allererste E-Bike-Tour

Meine Schwester, bei der ich auf der Rückfahrt von der Präventionskur reinschaue, unterstützt meinen sportlichen Elan. Also brechen sie, mein Schwager und ich am Samstag zu einer Fahrradtour auf. Ich komme im Prinzip aus dem Schwalm-Nette-Naturpark, direkt an der Grenze zu Holland. Also viel, viel Natur und eine grüne Grenze.


Die beiden sind schon seit langem auf E-Bike umgestiegen. Das alte E-Bike meiner Schwester ist jetzt das Gästefahrrad.

Die Schwalm ist ein idyllisches Flüsschen,  mit Bruchs, Seen und Geschichte(n).

Der Schwalm-Nette-Naturpark ist, grenzüberschreitend zwischen Holland und Deutschland. Die Niederlande sind zwar Risikogebiet, aber laut Corona-Regeln darf man sich 24 h dort aufhalten. So lange wollte ich keine Fahrradtour machen...

Die Regel ist trotzdem ganz gut ist, denn nicht immer ist die Grenze so deutlich zu erkennen wie hier in Swalmen.


Hier ist die Grenze zwischen den Ländern der Holzzaun, wir schlüpfen durch das Tor und schon piept die Corona-Warnapp, dass wir uns testen lassen müssten. 


Das Elmpter Schwalmbruch ist gleich durch zwei Wanderwege erschlossen, wovon der WasserWanderWelten sogar ein Premiumwanderweg ist. Die Kriterien für Premiumwanderwege, abwechslungsreiche Ausblicke, gute Wege, interessante Kultur und Natur, sind wirklich voll erfüllt.










Päuschen in Swalmen auf dem Marktplatz. 


Fahrradtour mit dem E-Bike, das hat schon was. Am Anfang hatte ich Stress, mich an das, wie ich finde, hohe Tempo zu gewöhnen. Doch gegen Ende der Tour bin ich dankbar für die Unterstützung an den Steigungen. Plus, nach 35 km tut mir zwar der Hintern weh, aber kein Muskelkater in Sicht. Mein Fazit also: es hat Spaß gemacht, für meinen Alltag ohne Steigungen und langen Touren ist mein Fahrrad aber ausreichend.