Dienstag, 31. März 2020

Risikogruppe Coronafolgen

Aus Sicht des Corona-Virus gehöre ich nicht zur Risikogruppe. Ich bin unter 60, ich bin weiblich, ich habe keine Vorerkrankungen. So weit, so gut. CoVid-19 selbst ist also vermutlich nicht so gefährlich für mich. Was mich aber schlagartig zur Risiokogruppe macht, ist das Kontaktverbot, die Ausgangssperre, das Homeoffice. Während meines Burnouts war ich fast ein Jahr lang zuhause, habe mich nur zwischen Küche, Bad und meinem Zimmer hin und her bewegt, weil mir schlichtweg die innere Kraft fehlte. Genau diese Situation habe ich jetzt wieder. Ich bewege mich zwischen Bad, Küche und meinem Zimmer hin und her. Im Gegensatz zu damals immehin zwischen Bett und Schreibtisch. Durch meine Gesundung habe ich die Kraft, wenigstens einmal am Tag rauszugehen, kann mir eine Tagesstruktur geben und auch einhalten, habe ich die Kraft, meine Freund*innen zu alarmieren, dass sie mit mir telefonieren, mir Mails und Whatsapp schicken. Aber es bleibt eine prekäre Balance. Wie mag es den Menschen gehen, die an einer akuten Depression leiden, die andere psychische Störungen haben, für die es viel gefährlicher ist, allein in der Wohnung zu sein als für mich. Das ist eine Risikogruppe, über die noch viel zu wenig geredet wird, geschweige denn, dass sie vernünftig unterstützt wird.

Aber immerhin bin ich nicht allein damit: https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2020-03/isolation-coronavirus-quarantaene-depressionen-psychische-krankheiten-social-distancing-ausgangssperre




Mittwoch, 25. März 2020

Neuland

Manchmal denke ich, ich werde alt. Ich habe nicht mehr soviel Bock, mich auf Neues einzulassen, wäge erstmal länger ab, bevor ich was Neues angehe. Obwohl - das stimmt nicht. Ich war immer schon schüchtern oder vorsichtig bzw. habe lange gebraucht, bis ich mich auf was Neues einlasse. Ich gucke sehr genau, ob das was für mich ist. Im Moment flutet mich Neuland, nicht erst seit der Corona-Krise.

Ich trage zur Zeit wieder 10 kg Kummerspeck mit mir rum, die will ich loswerden. Da gefühlt mein ganzes Umfeld nicht nur im Chor singt, sondern auch in ein Fitness-Studio geht, habe ich alle Leute gefragt, was macht ihr da, warum geht ihr dahin, was habt ihr davon etc. Und erst danach für mich die Entscheidung getroffen, o.k., ich mach das. Und ich gehe in das (teuerste) Studio mit der meisten menschlichen Betreuung. Ich brauche ständige Ansprache und eine liebevolle Umgebung, wenn ich etwas machen soll, was ich im Grunde meines Herzens doof finde. Ich will draußen Fahrrad fahren, ich will mich spielerisch bewegen. Da ich das alleine nicht hinkriege, habe ich also jetzt Kontakt mit Ben und Rüdiger, die mich kontakten, die mir die Übungen erklären.Und siehe da, im Moment bieten sie Online-Kurse an, haben ihren eigenen Youtube-Kanal aufgemacht. Das Neuland ist hier gleich doppelt: Fitness-Studio und YouTube-Kanal abonniert.



Zweites Neuland vor der Corona-Krise war Kosmetik-Studio. Hier in Ostdeutschland gehört es auch 30 Jahre nach der Wende zum guten Ton, zur Kosmetik zu gehen. Ich habe das zweimal ausprobiert, für mich ist das nichts. Durch eine krebskranke Freundin bekam ich den Tip, doch mal Fußpflege auszuprobieren. Himmlisch. Gepflegte lackierte Fußnägel und Fußmassage. Da bleibe ich dabei.


Neuland beim Essen finde ich einfach. Da überwiegt meine Neugier auf Neues. Und selbst Mißerfolge, ergo, es schmeckt gar nicht, halten mich nicht davon ab, neues auszuprobieren. Die positive Erfahrung überwiegt, seien es Tintenfischspießchen vom Straßengrill in Shanghai, Schwedeneisbecher am Ostseestrand, mongolisches Hotpot oder oder oder. Und Kitkat-Eis schmeckt gar nicht, nur nach Zucker (aber das hatten wir ja schon).


Neuland in der Technik finde ich in der Regel nur nervig. Da gucke ich doppelt genau, ob das was ist für mich. Was habe ich geflucht, als ich mich umstellen mußte von Word Perfect auf Word für Windows, damals 1993/94, als ich für die FemArcEdition Redaktion gemacht habe. Und was fluche ich heute, wo ich mich dienstlich umstellen muss von Thunderbird auf Outlook. Das Neuland mit den ganzen Videokonferenzen schreckt mich dagegen gar nicht. Weil es nicht richtiges Neuland ist, sondern nur Erweiterung. Als wir das Netzwerk Archäologisch arbeitender Frauen gegründet haben, da haben wir 1992 zu dritt von Tübingen über Münster nach Kiel Telefonkonferenzen mit der guten alten Telekom gemacht. Geskypt habe ich das erste Mal 2012 mit Kind 1, als es in Frankreich auf Schüleraustausch war, und bin seitdem über Vorstellungsgespräche mit Menschen in Neuseeland, Indien, Chile und Deutschland dran geblieben. Im Karrierewegeprojekt 2012-2015 waren Dienstberatungen über das Videokonferenztool der Hochschule Standard. Über Zoom hat 2019 eine Doktorandin aus Boston mit mir ein Interview zu Gleichstellung geführt. Das im Moment alle Videokonferenzen über gotomeeting ablaufen, je nun. Noch ein Programm mehr auf dem Laptop, aber kein Neuland.
Ergo: ist erstmal die erste Hürde überwunden, ist Neuland gar nicht so schlimm.

Donnerstag, 19. März 2020

Home Office

Um es vorweg zu sagen: mein Rücken tut weh. Zwar sitze ich an dem Schreibtisch, an dem ich, unter anderem, für Abitur und Diplom-Prüfung gelernt habe, sogar mit dem Drehstuhl, der mich durchs Studium begleitet hat. Aber entweder habe ich nicht so lange am Stück gelernt oder ich bin einfach älter geworden. Für die nächsten Tage muss ich mir ein Bewegungsprogramm mit Dehn- und Rückenübungen überlegen. Ansonsten unterscheidet sich mein Arbeitstag nicht so sehr. Telefonieren, E-Mails schreiben, Texte ausarbeiten. Nur die Unterbrechungen durch Studis und Kolleg*innen fehlen.



Dienstag, 17. März 2020

Sieg über die Technik

Seit heute bin ich in Telearbeit, sprich Home Office. Doch bis es soweit war, bin ich gestern gewirbelt. Ich habe einen uralten Laptop, auf dem auch ein VPN-Zugang ist. VPN heißt ich kann auf die Daten zugreifen, als wenn ich auf Arbeit im Büro bin. Meine Kollegen machen das nicht gerne, weil es immer ein kleines Sicherheitsrisiko darstellt, und ich mache es nicht gerne, weil ich nach dem Burn out sehr klar räumlich zwischen Arbeit und Privatleben trenne. Doch im Moment sind andere Zeiten.
Mein alter VPN-Zugang ist also nicht mehr sicher, ich brauche daher einen neuen. Neu ist relativ. Ich soll die Tage mit dem alten Laptop meiner Kollegin arbeiten, auf dem von ihr ein VPN-Zugang ist. Wobei alt auch relativ ist. Mein Laptop hat noch Windows XP, ihrer schon Windows 10, ist also deutlich neuer. Auf jeden Fall knobelt unser Systemadministrator etwas über eine Stunde, bis er alles eingerichtet hat. Zwei VPN-Verbindungen auf einem Laptop lässt das Sicherheitszertifikat  nicht zu. Yuchhu, die technischen Voraussetzungen haben wir jetzt geschaffen. Ich hatte zwar schon alles, wovon ich glaube, dass ich es für die geplanten Aufgaben brauche, auf einen USB-Stick gezogen. Aber ich weiß ja wie das ist: genau die Datei, die du brauchst, um die Arbeit fertig zu stellen, die hast du nicht runter gezogen.
Doch die eigentliche Hercules-Aufgabe stand dann erst an: den Anrufbeantworter besprechen. Seit letztem Jahr gibt es eine neue Telefonanlage. Mit Passwort und Internetanleitung. Bisher brauchte ich keinen AB, ich sehe die Nummer, wer angerufen hat und rufe zurück. Doch jetz ist alles anders. Und so habe ich mich akribisch durchgekämpft. E-Mail mit der Anleitung rausgesucht, Passwort für meine Nebenstelle eruiert. Den AB besprochen - das war irgendwie das einfachste. Denn dann verstehen, wie ich das abspeichere, wie ich das aktiviere. Hallelujah. Technik kann ganz schön kompliziert und aufwendig sein.

Freitag, 13. März 2020

Glaskugel oder Statistik

Ich habe bereits letzte Woche meine Veranstaltung für Anfang April abgesagt. Offizieller Grund: die überregionalen Firmen haben abgesagt wegen Dienstreiseverbot. Damit habe ich zu wenig Firmen und die Veranstaltung rechnet sich dann nicht. Inoffizieller Grund: ich kann Statistik. Den offiziellen Grund brauchte ich, weil viele Stimmen in meinem Umfeld nicht der Meinung waren, es ist notwendig oder gar sinnvoll, die Messe abzusagen. Ich wurde angefeindet, ob ich in eine Glaskugel geguckt hätte, um abzusagen. Ich habe eine Glaskugel, äh Bergkristallkugel, aber die brauchte ich nicht für die Erkenntnis der Absage. Epidemologie ist - leider - Statistik mit großen Datenmengen, die sich in einer Exponential-Kurve ausdrücken.
Eine Exponential-Kurve ist eine mathematisch berechnete Linie, sie fängt langsam an und steigt dann schnell. Je nach den vorgegebenen Parametern steiler oder weniger steil, aber immer berechenbar. Und für Epedemien gibt es belegte Kurven und Statistiken (siehe daraus Abb. unten), genauso wie klare Rechenmodelle. Entscheidend ist nicht ob, sondern wann die Zahlen explodieren, und wie schnell oder wie langsam.

Typischer Verlauf einer Epidemie. Beim ersten Auftreten verläuft die erste Welle heftiger, aber kürzer. Gegenmaßnahmen durch "soziale Distanzierung" führt zu flacheren, aber  längeren Kurven.  Und immer gibt es das Risiko einer zweiten Welle ein paar Monate später.

Im Kreis Vorpommern-Rügen waren zu dem Zeitpunkt nur vier Infizierte, die sich zudem selbst in Quarantäne begeben hatten. Und dabei ist es fast geblieben, die fünfte infizierte Person, der erste positiv getestete Bundestagsabgeordnete ist auch aus unserem Kreis. Doch die Wellen waren auch so zu spüren. Der eine Kollege, der sein Kind aus der Schule abholen muss, weil Hort und Kindergarten geschlossen sind. Vorsorglich, weil eines der Kindergartenkinder als Kind eines Infizierten getestet worden war, und die (negativen) Ergebnisse noch nicht vorlagen. Der andere  Kollege, der mit einem der Infizierten privat bekannt ist. Unsere Region hat nicht so viele Menschen. Der Theorie, dass jeder Mensch auf dieser Welt nur fünf Personen von jeder anderen entfernt ist (Kleine-Welt-Phänomen), entspricht in unserer strukturschwachen Region die Realität, dass man nur 2-3 Personen entfernt ist.


Die Glaskugel brauche ich, wenn überhaupt, dafür, herauszufinden, ob eine*r aus meiner Familie erkranken wird. Denn diese Situation aus Homo Faber hat sich mir eingebrannt: er doziert über die Statistik, dass nur eine Person von zwölf Personen, die von der Schlange gebissen werden, stirbt. Woraufhin sie sagt: ich habe nur diese eine Tochter, nicht zwölf.
Das ist es, was Covid-19 so bedrohlich macht: es erinnert uns daran, wie verletzlich menschliches Leben ist. Jedes Einzelne.

Montag, 9. März 2020

Singalong

Sechs Lieder in zwei Tagen gelernt. Nicht perfekt, aber schon ziemlich gut. Das Abschlußkonzert unseres Gospelworkshops ist voll mit Angehörigen und Freunden, die alle wissen und hören wollen, was wir denn dieses Wochenende so gemacht haben. Doch Gospel ist eben Gospel. Ein siebtes Lied ist ein Mitmach- (und Aufsteh)-Song, Praise ye the Lord, Halleluhjah. Doch auch drei von unseren Liedern sind so schmissig und eingängig, dass einige aufstehen, tanzen und mitsingen. Da wir in der Heimat-Gemeinde des einen der zwei Gospelchöre der Stadt sind, kennen die Gemeindemitglieder das schon, dass sie das dürfen und nutzen die Gelegenheit. Singalong.
Gestern war ja nun Frauentag, hier die Statistik: 7 Bässe, 6 Tenöre, 14 Alt, 25 Sopran.1:1:2:4. Ein Drittel Männer, zwei Drittel Frauen.
Zum krönenden Abschluß gehe ich mit Kind 1 und einer Freundin von ihr in den Scheelehof gegenüber und wir trinken noch einen Hugo zusammen.


Samstag, 7. März 2020

Sing a Song

Gefühlt singt die Hälfte meiner Umgebung im Chor. In unregelmäßigen Abständen werde ich also gefragt, ob ich nicht regelmäßig irgendwo mitsingen will. Nein, will ich nicht. Nicht noch einen Abendtermin. Aber bei einem Wochenendworkshop, da bin ich dabei. Ohne mich weiter zu informieren, habe ich einfach ja gesagt. Gospelworkshop klingt gut.

Heute morgen stelle ich fest, dass ich mich für einen Workshop für Stimmbildung angemeldet habe, nur eben am Beispiel Gospel. Die Leiterin Lene NÖrrelykke ist zertifizierte Trainerin für CVT. Complete Vocal Technique. Den Vormittag haben wir mit Theorie verbracht, mit dazu passenden Mini-Übungen.
Nach dem Mittagessen ging es dann richtig los. In vier Stunden haben wir fünf Lieder gelernt. Mit curbing, edge and overdrive, mit twang und neutral ohne Hauch. Respekt. Für uns und für Lene. Die von uns die deutsche Übersetzung von manchen englischen (Fach-)Wörtern wissen will und uns dafür die dänischen Wörter sagt. Support heißt Stütze im deutschen Fachjargon. Das nutzt sie den ganzen Morgen über.

"Stütze. There you go." Da wissen wir, das es gut ist, wie wir gerade atmen, uns halten, und unsere Muskeln spielen lassen.
"Soprano again. We don't go for pretty, we go for powerful."

There we go 🎤🎵🎶🎵🎶🎶🎵. Morgen Abend ist das Workshopabschlusskonzert.

Donnerstag, 5. März 2020

Produkttestung

In den verschiedenen Häusern auf dem Campus gibt es Kaffee-Automaten und Snack-Automaten. Heute ziehe ich mir ein Kitkat in weißer und in dunkler Schokolade. Teste beide genüsslich mit einem Latte Macchiato zum neutralisieren (ihr wisst schon, wie bei der Weinprobe das Weißbrot).
Fazit: heute schmecken beide nicht. Die letzten drei Wochen ohne Schokolade (und ohne viel Kaffee) haben meine Geschmacksnerven derart sensibilisiert, dass der Kaffee zu bitter und die Schokolade zu süß ist. Beide.


Mamas Glitzerdelphin

Eigentlich sind meine Töchter erwachsene junge Frauen. Eigentlich.
Kind 2 räumt zuhause auf. Und findet in einer Umzugskiste Kindertattoos. Und so verbringen wir eine gemütliche halbe Stunde und kleben uns Tattoos auf. Ich entscheide mich für Meerestiere. Pinguin, Krake, Delphin. Ich bin eigentlich auch erwachsen 😀


Dienstag, 3. März 2020

La Coruna

Zielpunkt des diesjährigen Törns mit der Alexander von Humboldt 2 ist La Coruna in Galizien, Nordspanien.

2014 am Ende meines Jakobswegs, saß ich am Kap Finisterre und guckte auf den Atlantik. Wusste, ich habe Europa, die ganze Eurasische Festlandsplatte im Rücken und vor mir nur das Meer, der Atlantik, knapp 5000 km Wasser bis Amerika.

2020 bin ich auf dem Atlantik, ca. 100 Seemeilen westlich von Finisterre unterwegs. Ich hatte gehofft, ein Foto machen zu können. Doch die Route führt weitab vorbei, nicht zuletzt durch das Verkehrstrennungsgebiet vor Kap Finisterre.

Die Einfahrt nach La Coruna entschädigt mich dafür. Schon von weitem ist der Herkulestum, La Torre de Hercules, zu sehen. Der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchturm der Welt, 110 n Chr. errichtet. Von daher als Weltkulturerbe anerkannt. Wieder einmal hat mir die Fahrt mit der Alex einen neuen Weltkulturerbepunkt für meine Sammelleidenschaft und Challenge geliefert.



Die Einfahrt nach La Coruna beschert auch noch eine andere Aufregung. Die ganze Küste von Galizien ist segeltechnisch nicht ohne, ist zerklüftet, windig, die Atlantikwellen schlagen mit Wucht auf, nicht umsonst heißt es Costa da morte. La Coruna mit seiner Bucht ist da sicherer Hafen. Nur muss man auch erst einmal hineinkommen. Unsere Ankunft ist gefilmt worden. Beim Angucken des Videos merke ich wieder, was für eine Nussschale die Alexander von Humboldt gegenüber dem Meer ist.

La Coruna wird auch City of Glass genannt, aufgrund der Glasbalkone vor den Fassaden. Ich habe da ganz andere Assoziationen, denke an die Fantasy-Jugendbücher von Cassandra Clare. Dazu passt auch die steinerne Abbildung eines Dracheneies, die ich im Archäologischen Museum der Stadt finde.



Doch La Coruna kann auch ganz irdisch und handfest. In der Fußgängerzone entdecke ich einen Laden, der kandierte Früchte hat. Ich probiere mich einmal durch. Die Mandel- und die Orangenschokolade kommt gleich mit in den Einkaufskorb.




Der Leuchtturm weist den Weg zum Hafen, die Burg bewacht den Hafen. Die Festung Castello de San Anton aus der Zeit der spanischen Armada birgt heute das Archäologische Museum der Stadt. Von paläolithischen Funden über Mesolithikum und Neolithikum geht der Reigen über Kelten und Römer bis hin in die Frühe Neuzeit. Alles spanisch beschriftet, der deutsche Führer so knapp, das es wehtut. Spannend ist die Rekonstruktion eines eisenzeitlichen Bootes, ein Weidengeflecht mit Leder ummantelt. Das ist erst recht eine Nußschale. Aber auch die Zisterne im Untergrund der Burg ist beeindruckend.




Die Megalith-Kultur reicht bis heute. Ja, es gibt Megalith-Kultur aus dem Neolithikum in der Region, ja, die heutigen Meigas beziehen sich auf druidische Herkunft. Doch der weithin sichtbare Menhir-Steinkreis unterhalb des Leuchtturms ist neuzeitlich, 2. Hälfte 20. Jahrhundert, und nicht mal vernünftig auf die Kompassrose gefluchtet. Das wäre den Altvorderen nie passiert.



Natürlich hat La Coruna auch Frauengeschichte mit Maria Pita, Marktplatz, Altstadt, romanische Kirchen, doch das könnt ihr alles im Reiseführer nachlesen. Mein La Coruna hat Calamares fritti an der Hafenkante, Farne in der Regenrinne und Zisterne, und ISPS-Sicherheitszäune, hinter denen die Alex fast verschwindet.







Ein Dank an Franka, deren Handykamera soviel besser ist als meine, für manche der Fotos.