Dienstag, 27. Oktober 2020

Künstliche Intelligenz


Der Vorteil an einer Hochschule mit technischem und wirtschaftlichem Profil zu arbeiten ist unter anderem, dass man (und frau) immer über Innovationen und Weiterentwicklung in diesen Bereichen informiert ist. Als Corona anfing, wurde am Mittagstisch mit den IT-Profs und den ITlern intensiv über Vor- und Nachteile der verschiedenen Videokonferenzsysteme diskutiert, auf meinem PC sind inzwischen fünf oder sechs dieser Systeme installiert, die ich auch leichthändig bedienen kann 😀.

Künstliche Intelligenz/KI (oder Artificial Intelligence/AI, wie es im Englischen heißt) ist im Moment in aller Munde, gilt als die Zukunft. Bei uns wird darüber seit langem als Big Data, Machine Learning oder Deep Learning gelehrt und geforscht. D.h. seit Jahr und Tag gibt es bei uns Forschungsprojekte zu Künstlicher Intelligenz. Über die letzten sieben Jahre hat der demografische Wandel bei den Professuren eingesetzt. Von daher sind jede Menge Menschen neu an der Hochschule, die nicht immer wissen, was an Forschung in den anderen Fakultäten abgeht. So war es logisch, eine Messe zum Thema künstliche Intelligenz zu organisieren. Also sowas wie Weihnachtsmarkt im Oktober. Corona-bedingt als Hausmesse, da selbst im großen Foyer der Fakultät Maschinenbau nur Platz für 30 Menschen mit Einhaltung der Abstandsregelung ist. 





Künstliche Intelligenz an der Hochschule Stralsund. Ich war platt. Nicht k.o. platt, sondern erstaunt platt. Acht Vorträge, über große und kleine Forschungsprojekte, über KI in der Wirtschaft, im Maschinenbau, in der Informatik sowieso. Ich wusste, dass unsere Profs gut sind, gerade auch in der Verzahnung von Lehre und Forschung. Gero Szepannek hat einen Artikel zu Lehre in der Statistik zum besseren Verständnis von Daten veröffentlicht, das Human Brain Projekt mit seinen Neuromorphen Netzwerken von Andre Grüning fasziniert mich seit seiner Berufungsvorlesung. Wir haben Projekte für die Landwirtschaft mit ArtIFARM, Projekte/Forschung für die Gesundheitswirtschaft über unser IACS-Institut genauso wie Projekte für die Tourismusindustrie. Am meisten beeindruckt hat mich aber die Forschung von Thomas Wengerek zu Probalistic Programming. Wenig Daten, also wenig Information - wie bekomme ich diese gefiltert, verdichtet, um zu einem geeigneten Ergbnis, zu einer tragfähigen Entscheidung zu kommen. Holla die Waldfee. Das grenzt an Glaskugel und Intuition, ist aber streng mathematisch.

Schade, dass es "nur" eine Hausmesse sein konnte. Die Themen, die Forschungen, die Ergebnisse sind so spannend, dass ich mir wünsche, wenn wir wieder Präsenzveransaltungen mit mehr als 30 Personen machen können, dass wir das nochmal machen, dann aber für alle. Und langfristig brauchen wir definitiv ein Haus der Bildung, damit wir für die Menschen in Stadt und Land um uns herum diese, unsere Forschung auch vorstellen können. Gut, dass bei der Ideenkarte bei Vorpommern besser machen wir genau so einen Bedarf eingestellt haben.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen