Freitag, 22. September 2017

Terrorzelle

Ich habe mich einer Terrorzelle angeschlossen. Nicht was ihr jetzt denkt. Ich wähle Sonntag genau wie immer grün, die Nationalhymne ist und bleibt eines meiner Lieblingslieder, und ich bin überzeugte Demokratin  und Verfassungspatriotin. Nein, hier geht es um ganz anderen Terror. Seit letzten Mittwoch mache ich eine Stoffwechselreduktionskur nach Sanguinum-Prinzip. Klingt beeindruckend, oder? Fakt ist, 200 g Obst, 3 x 200 g Gemüse und 300 g Fleisch/Fisch sind mein Tagesbudget an Essen. Dazu 2 Eßl. Haferflocken oder eine Scheibe Knäckebrot und 1 Essl. Ölivenöl. Popelige Low-Carb-Fastenkur in den Grundzügen, sollte man denken. Dazu kommt dreimal wöchentlich eine homöopathische Spritze, spezieller Kräutertee und 2 l am Tag stilles Wasser. Immerhin mit Zitrone. Weil ich aber unter zig unterschiedlichen Gemüsesorten wählen kann, ist es überraschend vielfältig. Und die 300 g Fleisch, die ich nie im Leben täglich esse, kann ich umtauschen in Joghurt, Quark und Frischkäse. IN der Low Fat-Variante, mit 0,1-0,3% Fett, die ich sonst keines Blickes würdige. Insofern hat es schon was von Terror. Ich muss mir ständig überlegen, was esse ich auf Dienstreisen, auf Veranstaltungen, bei Geburtstagen. Da ich dreimal die Woche bei der Heilpraktikerin antanze (teuer ist es also auch noch), bin ich unter völliger Kontrolle. Aber: ich habe ein Ziel: keine schmerzenden Knie wegen meinem Gewicht. Also bin ich diszipliniert und satt. Lächle, wenn mir Bratwurst, Schokolade, belegte Brötchen angeboten werden. Und knabbere Möhren, Radieschen, Gurke, Kohlrabi, Blumenkohl, und und und. Esse in der Mensa Salat und koche mir abends fettfreie köstliche Gerichte. Vielleicht doch nicht so viel Terror. Nur Umgewöhnung der Esskultur. 

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