Mittwoch, 27. September 2017

Latenter Rassismus

Ich bin all dieser Sprüche und Kommentare so müde. Sowohl all der Leute, die mir erzählen, was für übles die Ausländer wieder gemacht haben, die sich bei mir über den Gender Schwachsinn aufregen und über die Politik, die die da oben machen. Ja, ich kenne mehr als nur ein paar Leute, die so denken. Und finde sie schwer erträglich, erst recht, wenn sie in Gruppen auftreten. Genauso mühsam finde ich aber auch den Umgang mit all den Menschen in meiner Umgebung, die sich über die AfD aufregen und über die Leute, die AfD wählen, aufregen. Der Ton, der Tonfall und die Tonlage, in dem beide Gruppen, beide Seiten sich aufregen, ist identisch. Inhaltlich erzählen sie unterschiedliche Geschichten. Strukturell ist es gleich, ist es die Ablehnung, die Verteufelung des Anderen. Meine Hochsensibilität schlägt bei diesem Ärger, dieser Wut, diesem Hass Alarm. Ich will mir das nicht mehr passiv anhören. Also frage ich konfrontativ: Kennst du jemand persönlich, der in deine Hass- Kategorie fällt? Und erzähle zumindest der ersten Gruppe Gegengeschichten.
Ich sehe die Menschen so deutlich in ihren Ängsten, ihren Befürchtungen, ihren Ohnmachtsgefühlen. Auf beiden Seiten.


1 Kommentar:

  1. Gerade die Genderforschung bringt uns soviel neue Erkenntnisse über menschliche Konflikte. Aber darum ist sie ja auch so verhasst. Wer hört schon gern unwillkommene Wahrheiten über sich selber?

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