Dienstag, 18. September 2018

Unterer hinterer Darmbeinstachel

Jeden Dienstag gehe ich zum Sport. Lange Jahre habe ich Yoga gemacht, ein paar Jahre zusätzlich Bauchtanz. Doch irgendwann habe ich gemerkt, dass ist mir zu stressig. Bauchtanz bei einer Sportlerin heisst auspowern plus dem Thrill von Auftritten. Yoga ist wenigstens auspowern mit anschließender Tiefenentspannung. Aber auch das war mir irgendwann zu heftig. Yoga morgens um acht, da gehe ich frisch in den Tag. Yoga abends um acht, da bin ich völlig platt. So mache ich seit ca. anderthalb Jahren Feldenkrais. Yoga in Zeitlupe, sage ich immer. Obwohl das nur bedingt zutreffend ist. Manchmal sind es zwar die gleichen Bewegungen, aber gänzlich anders ausgeführt. Bei Feldenkrais geht es um Beweglichkeit, geht es darum, dem Körper zuzuhören, welche Bewegung welche Resonanz hervor ruft. Wenn ich das Becken hebe, welcher andere Körperteil drückt dann in den Boden? Und welche Möglichkeiten gibt es noch? Und alles bitte schön langsam und meistens mit geschlossenen Augen. Das hört sich so sütsche an. Und ergibt doch oft genug Muskelkater. Schon mal gezielt die oberen kurzen Rippen bewegt? Den geschlossenen Ring am Schlüsselbein? Und wo überhaupt liegt der untere hintere Darmbeinstachel und wofür brauche ich den? Das habe ich längst schon wieder vergessen. Die sanfte Körperentspannung, die weiche Beweglichkeit, die behutsame Lockerung verspannter Muskelpartien, das prägt sich mir ein. Und so gehe ich jeden Dienstag glücklich zum Sport und komme danach entspannt und ruhig nach Hause.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen