Donnerstag, 24. Mai 2018

Ein bisschen Schwund ist immer

Seit Januar bin ich Mitglied in einer Solawi. Einer solidarischen Landwirtschaft. Eine Patentante meiner Kinder war mit ihrem Hof, dem Buschberghof, im weiteren Umland von Hamburg, mit ihrem Mann eine der ersten, die das als CSA in Deutschland eingeführt hat. Inhaltlich heisst CSA wie auch Solawi, man gibt jeden Monat eine gleich hohe Summe Geld und bekommt dafür jede Woche eine Kiste landwirtschaftliche Erzeugnisse von seinem Hof. Wenn man will, darf man auch jäten helfen, Kisten packen, was halt so anfällt. Was in der Kiste drin ist, hängt von der Jahreszeit, dem Wetter und dem Ernteerfolg ab.
Ich habe nur einen halben Anteil, ich teile mir die Kiste. So gerne ich Salat und Gemüse esse, zuviel ist zuviel. Somit bekomme ich nur alle 14 Tage, was der Garten bzw. die Anbaufläche hergibt. Gelbe und orange Möhren, rote und rot-weiß gestreifte Rote Beete, Pastinaken, Sellerie, Petersilienwurzel waren  im Winter der Hit, jetzt kommen verschiedene Blattsalate, Kräuter, Radieschen, Porree, Rhabarber. Ich schwelge in Genüssen. Und fülle die Biotonne mit den Schalen, Strünken und was sonst noch so anfällt. Ich lebe in der Stadt, da ist Biotonne angesagt, nicht Kompost, wie auf dem Land. Und so habe ich keine Chance, als mir auffällt, dass mein gutes Zöppchen weg ist. Für nicht Rheinländer: das Messer mit dem Holzgriff und der kohlenstoffhaltigen Klinge. Schnief. Einfach weg, mein gutes Messer. Immer scharf, da selbstschärfend, gut ausbalanciert in der Hand liegend. Das optimale Messer für Obst und Gemüse. Auf einmal weg. Und an der Biotonne der knallrote Informationszettel, was in  diese Tonne gehört und was nicht. Leichtes Kombinationsspiel für meine innere Sherlocka Holma: das Messer ist mit den Gemüseabfällen in der Tonne gelandet.




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