Dienstag, 20. Juni 2017

Botschaften aus der Vergangenheit



Ich bin dabei mein altes Büro aufzuräumen bis in die hintersten Tiefen des Schreibtischs. Dabei habe ich nicht nur uralte Visitenkarten gefunden, die von Projekten zeugen, die längst abgerechnet sind. Ich habe auch einen fisseligen Zettel gefunden, auf dem mein Passwort für PayPal notiert ist. Nun muss man wissen, diesen Zettel suche ich seit locker zwei Jahren. Meine Passwörter unterliegen zwei Regeln. Zum einen gibt es eine zeitliche Entwicklung, eine Stratigraphie der Passwörter. Zum anderen sind dienstliche und private Passwörter unterschiedlich. Erschwerend kommt hinzu, dass ich mehrere E-Mail-Adressen habe. Und über die Anzahl der verschiedenen von mir benutzten Varianten des Nutzerinnen-Namens will ich gar nicht spekulieren. Für mein privates Passwort hatte ich mir damals, als das anfing mit E-Mail-Konten, überlegt, was kann niemand wissen außer mir. Und habe das journalistische Kürzel meiner ersten großen Liebe genommen. Das war damals schon 15-20 Jahre her. Ich hatte keinerlei Kontakt mehr zu den Leuten von früher, insofern erschien es mir eine sichere Sache. Pustekuchen. Unsicheres Passwort war die Rückmeldung. Zum einen weil es dann doch ein amerikanischer Frauenvorname ist, zum anderen weil es keine Sonderzeichen und Ziffern enthält. Enthielt! Nachdem es moniert wurde, habe ich eine Zahl eingefügt. Hat trotzdem nicht geholfen, das Passwort wurde geknackt und es wurde auf meinen Amazon-Account in Amerika eingekauft. Insofern habe ich alle privaten Passwörter geändert. Dachte ich. Der gefundene Zettel sagt nun etwas anderes. Da ist also nicht nur Handlungsbedarf, sondern auch endlich Handlungsmöglichkeit. Jetzt ist nur noch die Frage, wie das Passwort bei der Bahn für den Firmenkundenaccount war. Da komme ich im Augenblick nämlich auch nicht rein.

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