Freitag, 4. Oktober 2019

Kranich-Tour(en)

Jedes Jahr im Herbst kommen Zehntausende Kraniche in die Boddenregion bei uns.


Fressen sich voll mit Mais und Getreide, bevor sie weiterfliegen in den Süden. Jedes Jahr kommen Tausende Touristen in unsere Boddenregion, um die Kraniche zu beobachten. Längst nicht mehr jedes Jahr fahre ich gezielt Kraniche gucken. Oft genug stehen sie hinter dem Vaterhaus der Kinder auf dem Feld, ziehen laut rufend über meinen Bauwagen, stehen rechts und links am Straßenrand auf den Feldern. Beginnend im August mit den einheimischen, den hier brütenden Kranichen, um Ende Oktober ca. 60.000 Vögel zu beköstigen. In Günz, am Kranorama, ist eine der Ablenkfütterungen. 200 g ißt ein Kranich  pro Tag. Ohne die Ablenkfütterungen wäre der Ernteerfolg der Bauern in der Region gering. Und die Touristen würden noch mehr in der Gegend herum stehen und uns und die Kraniche stören. Dies Jahr habe ich Besuch und zeige ihm das Kranorama. Nicht nur meine Besucherinnen, auch ich selber bin so begeistert und geflasht, dass ich etwas neues ausprobiere: mit dem Schiff auf den Bodden zum abendlichen Kranicheinflug. Nur - das flasht mich kranichmässig gar nicht. Klar fliegen Kraniche übers Schiff, aber das habe ich schon besser gesehen.



Kranichtouren hängen halt von der Natur ab. Und es sind durch den Sturm vor ein paar Tagen noch nicht genug Kraniche in der Region, um eindrucksvolle Züge zu bilden. Was mich dagegen flasht ist der Himmel.
Wolkenbilder vom Feinsten, Emil-Nolde-farben. Bevor ich nach Norddeutschland kam, fand ich die Farben auf seinen Bildern übertrieben, unrealistisch. Doch nach mehr als 25 Jahren hier oben weiß ich, solche lila oder orangenen Himmel gibt es wirklich. Und gestern Abend war der Himmel zu späterer Stunde in lila Laune.






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