Freitag, 4. Oktober 2019

Reisezeit

Fridays for Future betrifft auch uns, die Erwachsenen, betrifft also auch mich. Ich reise gerne, ich reise viel, ich reise oft auch weit. Heute von Stralsund nach Bologna. Mehr als 15 Stunden unterwegs. Normalerweise wäre ich vermutlich geflogen, zum einen ist es oft günstiger, zum anderen ist es oft schneller. Wann bin ich das letzte Mal mit dem Zug solange unterwegs gewesen? Als ich mich 2000 mit einer Freundin am Trasimenischen See getroffen habe? Oder die Tour mit den Kindern nach Paris?
Das erste Mal? Die Nachttour von Erkelenz nach Bozen gemeinsam mit meinem damaligen Freund? Oder doch die Klassenfahrt nach Nizza und Cannes? Beides 1980/81. Dazwischen mit dem Zug nach Warschau, nach Brüssel, Wien und Paris, nach London und Kopenhagen mit Zug und Fähre. Ich bin schon lange überzeugte Bahnfahrerin. Erst mit dem Würmeling-Pass unterwegs, dann mit der Bahncard. Ich bin Bahncard50-Abonnentin der ersten Stunde. Klar habe ich auch viele Strecken und lange Strecken in einem Rutsch mit dem Auto  (als einziger Fahrerin) hinter mir. Linker Niederrhein bis Bayonne, Cote Azur bis Worms, Baden-Baden nach Stralsund. Die letzten Jahre bin ich diese Strecken eher geflogen. Dreieinhalb Stunden bis zum Flughafen (egal ob Hamburg oder Berlin), ein bis zwei Stunden früher da sein, eine Stunde fliegen, eine Stunde bis in die Stadt. Alles über 8 Stunden Zug oder Auto fand ich legitim mit dem Flugzeug. Das ändert sich jetzt. Ich habe nicht mal geguckt, ob ich mit dem Flieger nach Bologna käme. Mit dem Zug zweimal umsteigen, Berlin und München, morgens einsteigen, abends da. Ich freue mich sogar, dass ich im Zug keine Gewichtsbeschränkung habe, von daher hemmungslos Pasta, Balsam-Essig und andere Spezialitäten mit zurück nehmen kann. Das ich im Zug arbeiten kann mit Internet im Bahn-WLAN. Oder rede ich mir die Anstrengungen nur schön? Naja, um vier Uhr aufstehen, um zum Flughafen zu fahren, hätte ich vermutlich auch. Und der Rest wird sich zeigen.


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