Dienstag, 15. Dezember 2020

Meine persönliche Corona-Heldin

Gestern 16.45 Uhr klingelt mein Handy. Meine Friseurin ist dran. "Frau Mertens, wir schließen am Mittwoch bis zum 10.01.21. Können Sie heute Abend?". Meine schönen langen Haare sind rot gefärbt, alle 4-6 Wochen wird der Ansatz nachgefärbt, der sich langsam grau zeigt. Oft mache ich drei bis vier Termine in Folge. Der nächste Termin wäre am 22.12.20 gewesen, mit dem Lockdown fällt das natürlich aus. Ich hatte mich schon seelisch auf mittelmiese Optik eingestellt; da ich alleine im Büro sitze, kaum Kolleg*innen parallel mit mir anwesend sind und meine Silvester-Aktivitäten genauso ausfallen wie Firmenkontakte, kann ich damit leben. Doch mit diesem Anruf ist das nicht mehr nötig. Um 18 Uhr laufe ich im Friseursalon auf.  Bereits seit um 7 Uhr ist meine Friseurin auf Arbeit, vor mir hat sie eine Pause gemacht, und ist nach Hause gefahren zum Essen, jetzt ist sie wieder da. Drei Stunden dauert es immer, bis ich fertig bin, so auch heute. Kurz vor 21 Uhr gehe ich wieder raus aus dem Friseursalon. Eine Kundin sitzt noch für die letzten Handgriffe. Und der Arbeitstag meiner Friseurin wird morgen vermutlich genauso aussehen. Insofern ist sie im Moment meine persönliche Corona-Heldin. Damit wir alle noch vor Weihnachten schön sind, uns gut fühlen trotz dieser schwierigen Situation, arbeitet sie Überstunden. DANKE.

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