Mittwoch, 24. Mai 2017

Bestanden




Was bin ich glücklich. Seit gestern bin ich stolze Besitzerin des Sportbootführerschein See.Die ganze Lernerei und Überei hat sich gelohnt. 30 Fragen, Null Fehler. Navigation, Knotenkunde, praktische Fahrprüfung, alles bestanden.
Übungs- und Prüfungsrevier
70 Leute theoretisch prüfen geht ohne weiteres. Zwei Gruppen, weil der Raum sonst zu klein ist, jeder kriegt einen anderen der 15 verschiedenen Fragebögen, da kann keiner und keine spicken, egal wie dicht Nachbarin oder Nachbar sitzen. Doch 70 Leute durch die praktische Prüfung lotsen, das ist schon was anderes. Rückwärts ablegen, nach Kurs fahren, Kurs ändern, Kompasspeilung ansagen, Mann über Bord Manöver fahren und wieder anlegen. Das dauert schnell fünf Minuten und eher 7 Minuten. Low speed, low damage. Für meine Nerven ist es auch besser, alles gaaanz langsam zu machen. Langer Rede kurzer Sinn: Ich war halb zwei am Anleger, und um 19 Uhr hatte ich meinen Schein in der Tasche. Und ansonsten habe ich auf dem Deck der Freundschaft gesessen und mich gesonnt. Mit ordentlich Sonnenschutzmittel. Weil das ist die häufigste Verletzung beim Wassersport: Sonnenbrand!

Hier noch ein paar Bilder von meinen verschiedenen Lerneinheiten:

Boot fahren bei jedem Wetter, wirklich jedem
Im Oktober war das Wetter schon ziemlich rauh, mit kaltem Regen und frischem Wind. Jetzt die Übungseinheiten im Mai fanden bei Sonnenschein, 28° C und leichtem Wind statt. Das war schon ein ganz anderer Schnack, nicht unbedingt angenehmer. Menschen wie Ich gedeihen nun mal am Besten bei Temperaturen deutlich unter 25 ° C.


Navigation ist wirklich mein Liebstes. Geodreiecke, Zirkel, und vor allem Karten, Karten, Karten. Reisen mit dem Finger auf der Landkarte ist sowieso eins meiner Hobbys. Da kratzt es mich auch nicht, dass ich bei der Prüfungsaufgabe für den Leuchtturm Westerhever ganz schön ins Blaue geraten habe, wie nun sein Feuer aussieht. Das hatte ich nämlich nicht gelernt.



Essen beim Lernen. Nachher wurde mir die Zeit ganz schön knapp.
Da wurde dann auch mitten im Lernmaterial gefrühstückt.

Knotenkunde ist/war mein schwächstes Fach. Die Hände müssen den Befehl des Gehirns "Knoten xy, aber husch, husch" umsetzen. Und Achterknoten, Kreuzknoten, Palstek, Stopperstek, Webeleinstek und Rundtörn mit zwei halben Schlägen auch noch erkennen, wenn nur angesagt wird, "Ausrauschen der Leine verhindern", "feststehende Schlaufe herstellen" und sowas.



Sportbootführerschein See ist sowas wie Abitur in der Tasche. Die große weite Welt der Meere steht mir jetzt offen. Grönland, Alaska, Tschukotka, ich komme.

Und nochmal ein großer Dank an alle, die mich unterstützt haben: Ute, mit der ich vor zwei Jahren den Kurs besucht habe und die ersten Übungen gemacht habe, Sebastian, Matthias und Florian, die damals mit mir die ersten Fahrstunden absoviert haben; Franka, die mit mir Knoten und Boot fahren geübt hat, bis ich es aus dem Effeff konnte; Joachim, der mich dazu gebracht hat, Navigation wirklich zu üben, Wilhelm, Ronald und Reinhard, die nicht immer an mich geglaubt haben, aber ermöglicht haben, dass wir das Boot kriegen; Ronald für die Installation der App zum Üben; Sebastian, Max, Tobias und einige andere Studenten, die mit mir Übungsrunden im Boot gefahren sind, sie alle, dazu Sabine und die Studentinnen, die mir Mut gemacht haben, die mich von meiner Nervosiät abgelenkt haben; Simon, der mir diskret bei den Knoten geholfen hat; ach und überhaupt Dank an euch alle, die ich zu texten konnte, dass ich SBF See mache und was ich gerade mache, gerade zum Schluß, als ich außer der Prüfung kein anderes Gesprächsthema mehr hatte, Thanks a lot for your help.

3 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch, stolze Seefahrerin!
    Und immer eine Hand breit Wasser unter'm Kiel!

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  2. Herzlichen Glückwunsch und immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel.
    Ronald.

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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