Samstag, 7. Juli 2018

Männerabend

Freitag Abend in Rudolstadt.  Musik fremder Länder, die doch so vertraut klingt. Der Nachmittag fängt mit einer polnischen Band, Hanba!, an. Punk aus Polen, mit polnischen Liedern aus den zwanziger und dreißiger Jahren. Pogo-geeignet, doch nachmittags um 16.30 Uhr tanzt das Publikum (und ich) noch verhalten. Anders sieht das abends aus. Mashrou' Leila aus Beirut spielt clubtauglichen arabisch angehauchten Popsound. Spitzenklasse. Ramy Essam aus Ägypten mit seiner ägyptisch-schwedischen Band spielt dagegen erstklassigen Rock. Beide sind ausgewählt worden wegen ihrer Texte, die im arabischen Raum für Furore bzw. Gefängnis sorgen. Politische Statements tanzbar. Als letzte Band des Abends kommen acht Musiker aus Quebec, Kanada, auf die Bühne. Solo, zusammen gesetzt aus Le Vent du Nord  und De Temps Antan.  Und spielen und spielen und spielen. Im Kern sind es keltische, schottische, irische Weisen auf französisch. Sie performen, rappen die meisten Lieder. Halleluja. Die ganze große Wiese vor der Hauptbühne groovt. Solo ist für mich der Hit des Abends. 
Am fremdesten ist mir die Musik, zu der ich nachmittags im Tanzzelt abhotte. Schäng Blasius Flönz Rakete. Kirmesmusik vom Niederrhein, aus der alten Heimat.
Die große Gemeinsamkeit aller Bands, die ich an diesem Freitag höre: nur Männer auf der Bühne. Ein richtiger Männerabend!

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