Donnerstag, 5. Juli 2018

Tag der Geschichte(n)

Um von Rudolstadt aus Goethe zu treffen, braucht man gar nicht bis nach Weimar fahren. Schon gar nicht, wenn die Hauptstrecke gesperrt ist. Charlotte von Stein hatte ihr Schloss Kochberg gleich um die Ecke von Rudolstadt, knapp 15 km entfernt. Und so wandeln wir auf den Spuren des Dichterfürsten Goethe und lassen uns von seinen ausgestellten Briefen, Gedichten, Texten animieren. Zu eigenen Geschichten. Im Badeteich im Park sind Kratzspuren von Krallen auf den vermoosten Stufen und Sandstein-Platten im Wasser zu sehen. Relativ frische Kratzspuren. Kind 2 ist sonnenklar, dass hier ein Werwolf im Vollmond gebadet, getollt hat. Mondenklar ist ihr das. Genau wie die toten Nachtfaltermotten auf das Feenfest gestern Nacht verweisen. Die Nachtfalter haben das ganze Fest über Licht gespendet und sich völlig verausgabt. Den grossen, dunkelbraunen Frosch, der bei unserer Ankunft langsam die Treppe räumt, will allerdings keine von uns fangen und küssen.




Am Luisenturm, den der Schwieger-Enkelsohn der Charlotte von Stein hat erbauen lassen, spinnen wir einen Krimi. Das ganze Gelände ist in der späten Mittagshitze menschenverlassen und still. Beim Näherkommen sehen wir eine Männerjacke an der Türklinke baumeln, sowie ein Paar einsame Handschuhe und ein Stück rote Schnur auf einem der Tische liegen. Was ist hier passiert?




Das Qidditch-Tor am Straßenrand und die Straßenlaterne aus Narnia nehmen wir nur zur Kenntnis.




Und dann treffen wir noch das Kirschenmonster und fechten einen erfolgreichen Kampf mit ihm aus.


Ein schöner erster Tag, bevor ab heute Abend 21 Uhr nur noch die Musik eine Rolle auf dem Rudolstadt Festival spielt.

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