Samstag, 6. Oktober 2018

Gryphiswalde

Zu Besuch bei Sibylla Schwarz und Caspar David Friedrich. CDF kennt man ja noch und verbindet man eventuell auch noch mit Greifswald, auch wenn seine schönsten Bilder in Hamburg und sonstwo hängen. Sibylla Schwarz kennt dagegen kaum eine*r, dabei war sie die, DIE, Barockdichterin. Die pommersche Sappho, wie ihre Zeitgenossen sie genannt haben. Barocke Gedichte, in deren Schwulst selbst für mich, die keine barocken Gedichte mag, die Grösse, Klasse und Tiefe zu erkennen ist.
"Ist Lieb ein Feuer und kann das Eisen schmiegen, bin ich voll Feuer und voller Liebespein, wovon mag doch der Liebsten Herze sein? Wenns eisern wär, so würd es mir erliegen." Zwei Bücher mit Gedichten sind nach ihrem frühen Tod als 17jährige, mitten im 30jährigen Krieg erschienen. Das Gedicht über Fretow, wo sie um ihre vergangene Kindheit und den durch den Krieg zerstörten Sommersitz der Familie gleichzeitig weint. Wir gucken uns ihr Elternhaus an, dass in Greifswald auch 28 Jahre nach der Wende vor sich hin rottet.


Ganz anders das Geburtshaus von Caspar David Friedrich. Schick saniert, mit schöner Ausstellung und freundlichem Führungspersonal.
Mit Seifensiederwerkstatt und Zeichenkabinett. In letzterer kann man sich selber an Skizzen nach CDF versuchen. Wir vertrauen auf das gute alte Handy und machen von der Klosterruine in Eldena ein Foto.


Im pommerschen Landesmuseum gucken wir uns natürlich auch die wenigen Caspar David Friedrich-Bilder an, die dort hängen. Doch viel mehr erfreuen wir uns an der Sonderausstellung mit Bildern von dänischen Maler*innen mit meistens dänischen Motiven des Goldenen Zeitalters - spannend dabei die beginnende Elektrifizierung und Dampfschiffizierung zu beobachten. Und beenden den Tag mit baumelnden Beinen am Ryck und gucken den Segelschiffen beim Einlaufen zu.





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