Samstag, 3. Februar 2018

Sicherheit auf See

Das ist mein erster Törn auf der Alexander von Humboldt 2. Ihr müsst euch wirklich so ein Segelschiff wie aus einem alten Piratenfilm vorstellen. Drei Masten, grüne Segel, geschwungene Schiffsform, jede Menge Taue und Seile. Vorderdeck und Achterdeck, Ankerspill und und und. Ein wunderschönes großes Segelschiff. Nun ist aber nicht mehr 1818, sondern 2018. Mit modernen Vorschriften und moderner Bürokratie. Die Alexander von Humboldt wird von Freiwilligen gefahren, vom Kapitän bis zum Koch, von der Steuerfrau zum Toppsmatrosen, alle engagieren sich hier in ihrer Freizeit. Und die Crew wechselt ständig,  sowohl die Stammcrew als auch die Trainees, die segeln wollen. Also ist am 1. Tag erst mal Einteilung in die Sicherheitsrolle für die Stammcrew fällig. Wer macht was, wenn es brennt.  Dass das Schiff untergeht ist nur das Zweitgefährlichste. Feuer bedeutet ein viel höheres Risiko. Freiwillige Feuerwehrleute sind von daher gern gesehene Mitfahrer. Am nächsten Tag ist Sicherheitseinweisung für die Trainees. Der Kapitän löst den Generalarm aus, damit wir den schon mal gehört haben und wieder erkennen.  Ab in die Kammer, Schwimmweste und warme Sachen holen, und dann an Deck üben, die Dinger auch anzulegen. Eine von uns darf sogar in den Bodysuit, falls wir über Bord springen müssen. Dazu die Infos zur Rettungsinsel. Damit aber nicht genug. In unserer Wache zeigt uns Toppsmatrose Bernd und seine Leichtmatrosin Dorett noch weitere Sicherheitsmaßnahmen. Wir alle müssen einen Sicherheitsgurt anpassen, den wir den gesamten Törn über während unserer Wache anzuhaben haben . Und wir werden eingeteilt, regelmäßig nachts Brand-Wache zu gehen. So sicher ist mein Alltag nicht. Es ist ein beruhigendes Gefühl, hier an Bord zu wissen, dass vorgesorgt ist. Der Piratenalarm wird uns nur erklärt, nicht geübt. Wir sind schließlich zwischen den Kanarischen Inseln unterwegs, und das bedeutet Spanien und EU. Piratenfreie Zone.

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