Freitag, 8. Juni 2018

Eine Zugfahrt, die ist lustig

đŸŽ¶eine Zugfahrt, die ist lustig, eine Zugfahrt die ist schön, ja da kann man was erleben...

Ich fahre ziemlich viel mit der Bahn, von daher sammeln sich die Bonus-Punkte an und werden von mir konsequent in neue Bahnfahrten umgesetzt. Heute ist so eine Fahrt. Rostock - Baden-Baden hin und zurĂŒck. Nachdem ich die letzten beiden Wochenenden mit dem Auto unterwegs war und jeweils ziemlich viel und lange im Stau stand, bin ich ganz beglĂŒckt, wieder mit "meiner" Bahn zu fahren. Lesen, schreiben, am Handy daddeln, die ĂŒbliche gemĂŒtliche Reise, dachte ich. Dachte ich. In Rostock steht der Bahnsteig voll, proppenvoll mit Kreuzfahrern, die nach Berlin wollen. Dazu die Fahrrad-Urlauber, die an die MĂŒritz oder die Mecklenburgische Seenplatte wollen. Ich finde mit Ach und Krach einen Sitzplatz, doch der Waggon heizt sich schön auf mit den vielen Menschen dicht gepackt. An jedem Bahnhof dauert es lĂ€nger, bis alle Leute drin sind. Insofern ist mein Anschlusszug in den SĂŒden bereits weg, als ich in Berlin ankomme. Macht aber nichts, das deutsche Bahnnetz ist gut ausgebaut, fahre ich also ĂŒber Hannover statt ĂŒber Magdeburg. Es ist sowieso der gleiche ICE, in den ich fĂŒr die letzten Meter steigen muss. Ob ich in Hannover oder Mannheim zusteige, ist mir schnurz.

Doch dann passiert das gleiche wie beim letzten Mal auf der Fahrt nach Baden-Baden: die Klimaanlage fĂ€llt aus, der Zug fĂ€hrt nur mit halber Kraft und dann gar nicht mehr. Letztes Mal wurde der Zug schon in Hamburg-Harburg still gelegt. Diesmal schaffe ich es wenigstens bis Göttingen. Freitag Nachmittag in Deutschland. GefĂŒhlt ist jeder zweite unterwegs, sei es per Zug oder Auto. 800 Leute finden in einem ICE SitzplĂ€tze. Die und alle ohne Sitzplatz stehen jetzt in Göttingen auf dem Bahnsteig und strömen in die bereits vollen Folge-ICEs. Mit dem Effekt, dass der Zug nach Baden-Baden nicht startet. Nicht starten kann. Der Schaffner macht eine Ansage zu Sicherheit, freien GĂ€ngen und TĂŒren. Wir Vielfahrer gucken uns an. Sowas haben wir noch nie gehört. Jeder von uns ist schon oft genug mit diesen ĂŒbervollen ZĂŒgen gefahren, wo es kein Durchkommen gibt. Dann sagt der Schaffner noch, dass er erst losfĂ€hrt, wenn ein paar Leute den Zug verlassen. Oha. Das ist ein anderer Schnack.
In den neuen ICEs ist ein Gewichtsmesssensor eingebaut. Wenn der Zug ĂŒberladen ist, kann er nicht losfahren. Immerhin hat er eine funktionierende Klimaanlage.
Somit stehen wir ĂŒber eine halbe Stunde, bis ein anderer ICE Richtung SĂŒden einlĂ€uft, so dass tatsĂ€chlich ein paar umsteigen.
Und so komme ich ĂŒber 60 Minuten spĂ€ter bei meinem Besuch an. Und bekomme nicht mal einen Teil des Fahrpreises zurĂŒck, weil ich ja einen Freifahrtschein habe.

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