Montag, 11. Juni 2018

James Turell

James Turell. Never heard of. In Baden-Baden ist Ausstellungseröffnung im Frieder-Burda-Museum. Ich bin etwas skeptisch, eben weil ich von diesem soo berühmten Künstler noch nie gehört habe. Doch der Untertitel "The Substance of Light" spricht mich an und ich willige ein, mitzugehen. Und bin angenehm überrascht. Nicht von den Arbeiten zum Roden Krater in Arizona. Da denke ich gähn. Haben die Menschen im Neolithikum schon gemacht, Räume, Häuser, Erdhügel gebaut, um den Himmel, das Sonnenlicht an einem bestimmten Tag einzufangen. Richtig gut dagegen gefallen mir die Lichtinstallationen in den leeren Räumen. Das grüne Dreieck in der Ecke will betanzt werden, die Aufseherin guckt etwas schräg, lässt mich aber machen. Und den Mann hinter mir inspiriert es auch, Bewegung in Interaktion mit dem Bild/der Lichtinstallation auszuprobieren.


Die großen Räume mit und ohne Rahmen, die Farbverläufe und -Veränderungen.


Die "Bilder" haben schon was, dass anzieht. Auch das Oval, welches speziell fürs Museum entworfen wurde. Mich erinnert es ja sehr an eine Vulva.


Das schönste Bild jedoch ist nicht von James Turell, sondern von Gerhard Richter. Zusätzlich zur Ausstellung sind passende Bilder aus der eigenen Sammlung des Frieder-Burda-Museums präsentiert. Und so stehe ich glücklich vor einem der kleineren Rakel-Bilder von Gerhard Richter, lasse mich willig in das eigentlich abstrakte Bild ziehen, sehe den See, die Teichrosen, spüre die Dunkelheit mit den letzten Schatten des Tageslichts, vermeine fast die leicht feuchte Luft zu riechen.

Und mache noch ein Bild im passend zum architektonischen Museumsjuwel designten Aufzug im Anklang an Gerhard Richter.


Hat sich also gleich doppelt gelohnt ins Museum zu gehen. James Turell kennen gelernt und Gerhard Richter wieder getroffen.

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