Samstag, 25. Januar 2020

Ausdruck lindert Druck

2016 war ich sechs Wochen in Heiligenfeld, einer Fachklinik für Psychosomatik in Bad Kissingen. Burnout.


Zuviel Druck auf Arbeit, zuviel Druck in mir drin, zuwenig Ausdruck in Beziehung, Spiritualität und Kreativität. Sechs Wochen, in denen ich mich Stück um Stück wieder zusammengesetzt habe, und bis jetzt etwas mehr dreieinhalb Jahre, den Weg zu mir weitergegangen bin.


Im Kreativitätsraum in Heiligenfeld hing dieser Spruch ganz groß an der Wand. "Ausdruck lindert Druck". Er begleitet mich seitdem. Weil er für mich auf so vielen Ebenen stimmt. Wenn ich mein Leid ausdrücken kann, wenn ich die dazu gehörigen Gefühle artikulieren oder malen kann, verlieren sie an Wucht. Dann kann ich sie eher verarbeiten, kann ich sie loslassen. "Ein gefühltes Gefühl dauert ungefähr fünf bis zehn Minuten, ein nicht gefühltes Gefühl kann ein Leben lang andauern" (Annette Dröge, Fühlen ist gesund. Bielefeld 2019).

Manches Mal ist der Druck immer noch so hoch, dass ich Zeit brauche, mich zu sortieren. Und dann bleiben angefangene Posts liegen. Doch (siehe oben) Ausdruck lindert Druck. Und so habe ich mir vorgenommen, die ca. 20 angefangenen Posts zu beenden und zu veröffentlichen. Dann bin ich sie los, sind sie raus aus meinem System. Also nicht wundern, wenn der Auslöser für einige der nächsten neuen Posts schon einige Zeit zurück liegt.

1 Kommentar:

  1. Wie wahr! Ich war 2005 auf einer Vorstufe zum Burnout: leer und lustlos wusste ich selbst im Urlaub nichts mit mir anzufangen ):
    Dann machte ich mich auf den Weg zu mir selbst - und wurde fündig (:
    Ein Ausdruck meines Selbst wurde das Schreiben und der Druck in mir linderte sich.

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