Dienstag, 21. Januar 2020

Kaffee, mon Amour


Was eine Hommage an das Kaffeetrinken! Eine Sitzgruppe zum Träumen.
Besuch bei Kind 1 am Studienort. Da ich selbst zwischen Lehre und Studium drei Monate in der Stadt gelebt habe, sich inzwischen Verwandschaft dort angesiedelt hat, ich immer wieder dienstlich in den letzten Jahren dort war, kenne ich die Stadt, kenne ich die klassischen Museen, kenne die meisten Attraktionen.


Doch beim Recherchieren der aktuellen Ausstellungen leuchtet mir eine entgegen:

Kosmos Kaffee im Deutschen Museum. Da muss ich als bekennender Kaffeejunkie hin.





Kleine Auswahl von Kaffeebildern. Ich habe noch ca. 100 andere Kaffeebilder in meinen Dateien.

Gesagt, getan, Kind 1 weiß genau, wann es sich nicht lohnt, gegen mütterliche Ideen aufzubegehren. Und hat dankenswerterweise fast alle Fotos gemacht. Weil weder die Kamera an meinem Handy noch meine Fotografierkünste Gnade vor den Augen meiner Kinder finden. Mütter brauchen starke Nerven. Aber das ist ein anderes Thema. Ich brauche vor allem Kaffee.
Aufgezogen mit Kinderkaffee aka Carokaffee trinke ich seit ich 15 bin echten Kaffee.

Echter Carokaffee 

Das Lied C-A-F-F-E-E gehört schon seit der Schulzeit zu meinen Lieblingsliedern. Nun also eine ganze Ausstellung zu Kaffee.


Die Nase weist uns den Weg durch die labyrinthischen Ausstellungsräume des Deutschen Museums. Ein Cafe ist Teil der Ausstellung, die ganze Zeit duftet es nach frisch gebrühtem Kaffee.
Am Anfang steht die Biologie, also Kaffeepflanze rauf und runter, Robusta, Arabica als die Hauptsorten, Anbaugebiete, Ansprüche an Temperatur und Boden (möglichst nie unter 13º C!), Schatten- und Sonnenplantagen. Mir wird klar, dass ich alleine ca. 8 kg Kaffee im Jahr kaufe, da sind die vielen Tassen ausser Haus noch gar nicht mit eingerechnet. 8 kg getrocknete Bohnen x 5 sind 40 kg Kaffeekirschen. So heissen nämlich die Früchte am Baum. Schattenplantagen sind ökologischer als Sonnenplantagen, mir war nicht mal bewusst, dass es solche Unterschiede gibt. Fairtrade-Kaffee ist mir ein Begriff, aber bezieht sich das auch auf die Anbaumethode? Mir wird schon auf den ersten Metern in der Ausstellung klar, ich muss mich da nochmal schlau machen, welcher Kaffee meinen persönlichen Anforderungen entspricht. Biologie und Ökonomie überlappen sich da für mich, Ökologie und Ökonomie hängen eben eng zusammen.


In der Abteilung Chemie wird es für mich noch gruseliger. Ja, ich weiß, dass Kaffee bzw. Koffein eine psychoaktive Substanz ist. Bewusstseinverändernd. 10 g reines Koffein ist tödlich. Ca. 100 Tassen Kaffee sind das. 20 Tassen schaffe ich schon an schlimmen Tagen... Die Versuche mit der Spinne, die unter verschiedenen Drogen ihr Netz spinnt, irritiert äh gruselt mich auch.


Im Abschnitt Kaffeekultur bzw. Technik schlägt mein Archäologinnenherz dagegen höher. Archäologie ist eine Kulturwissenschaft, die sich viel mit materieller Kultur auseinandersetzt. Und so hänge ich ewig vor der Vitrinenwand mit den diversen Kaffee-Zubereitungs-Maschinen. Von der Messing -Schnabelkanne und dem kupfernen Henkeltopf über die Moka-Kanne von Bialetti (aka Espressokanne) bis zur klassischen Filter-Kaffeemaschine und futuristischen Barrista-Maschinen. Technik und Kultur auf's Feinste vermischt.




Der Recupbecher hat es in die Tassenvitrine geschafft, beim Legobecher bin ich mir über die Praktikabilität nicht sicher.



Vom 16. Jahrhundert bis heute, von Arabien über Italien und Deutschland auch Zubereitungsarten aus Asien oder Afrika. Kaffee gibt es inzwischen überall auf der Welt.


In der bekennenden Teetrinker-WG von Kind 1 finde ich eine Kaffeemühle direkt aus Räuber Hotzenplotz und einen Aerokaffeezubereiter.



Es gibt tatsächlich Sachen bei und über Kaffee(-Zubereitung), die ich noch nicht kenne oder weiß. Und so komme ich vergnügt und gebildet von meiner Reise zurück.






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