Samstag, 25. Januar 2020

Frauen, die schreiben, ...

... leben gefährlich.
Meine Mutter hat als Mitbringsel ein Buch bekommen, dass sie mir vermacht. Frauen, die schreiben, leben gefährlich von Stefan Bollmann. Es ist Teil einer ganzen Reihe ähnlicher Bücher. Dieses hat ein Vorwort von Elke Heidenreich. Mit einem Nachwort von Stefan Bollmann. Dazwischen stellt er in kleinen Kapiteln zusammen gefasst Autorinnen, Schriftstellerinnen vor. Dieser Mittelteil ist nett zu lesen, lauter kleine Häppchen. Zwei Seiten pro Autorin. Da bin ich froh, dass ich die meisten kenne. Denn jede davon verdient, dass ihre Schriften gelesen und diskutiert werden. Die einzige, die mir nichts sagt, ist Madeleine de Scudery (1607-1701). Ich erinnere aus der Schule eine Novelle "Das Fräulein von Scudery" von Keller. Zum Glück gibt es Wikipedia. Was mir aber nur begrenzt weiterhilft. Meine Erinnerung ist richtig, dieses Büchlein gibt es wirklich, es ist eine Art Krimi, mit Mademoiselle de Scudery als 80jährige Detektivin. Doch sie ist eine reale Person. Autorin viel- und dickbändiger Werke, die es nie geehrt wurden, ins Deutsche übersetzt zu werden.

Nun bin ich keine Autorin, sondern Leserin. Ich nehme die Impulse auf, die mich über Bücher erreichen. Fühle mich angesprochen durch Passagen, Sätze, Wörter. Durch Lebensentwürfe in Büchern, durch Lebensbeschreibungen, Lebenserfahrungen der Autorinnen. Und so ist das der eigentliche Schatz dieses Buches für mich. Mein anders Sein als viele Menschen in meiner Umgebung, mein anders Leben als die Vorgaben meiner Herkunftsfamilie verlangen, auf einmal finde ich Heimat bei diesen Autorinnen.

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