Donnerstag, 30. Januar 2020

Den Geist der Alex bewahren

Auch dies ein alter angefangener Post, der wieder aktuell wird. Gestern Abend haben wir uns spontan getroffen, wir, die Alex- Fahrer*innen aus Stralsund. Wir waren Februar 2019 gemeinsam auf dem Törn auf den Kanaren. Und so saßen wir gemütlich am Kaminfeuer im Goldenen Anker an der Hafenkante und haben uns nicht nur Seglerlatein erzählt, sondern Erinnerungen ausgetauscht, über andere Reisen auf der Alexander von Humboldt 2, auf der Greif, und und und. Ein richtig schöner Abend.

Der Alltag verdrängt die Erinnerung an den Urlaub auf der Alex in der Regel rasant schnell. Doch zum Glück gibt's immer wieder kleine Anschubse, die mir die Alex wieder nahe bringen. Ich bin Mitglied in der Stammcrewgruppe bei Facebook. Und wie das so ist, kommen darüber Bilder und Infos.
Und der nächste Törn steht vor der Tür, im Februar geht es von Las Palmas de Gran Canaria nach La Coruna in Nordspanien.

Das Besondere an den Fahrten mit der Alexander von Humboldt 2 ist die Gemeinschaft, die in dieser Zeit auf See entsteht. Einander fremde Leute werden über einen kurzen Zeitraum zu einer Gruppe zusammengeschweißt. Durch die geteilten Wachen, das zusammen arbeiten, zusammen essen, zusammen Freizeit verbringen entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, entsteht ein Gefühl füreinander, ein Wissen umeinander. Eine Fürsorge füreinander. Diese Fürsorge macht meiner Meinung das besondere Klima aus. Nicht jeden mag man gleich leiden, mit manchen wird man nie warm. Doch man ist gemeinsam auf dem Schiff, kann nicht weg. Und vor allem braucht das Schiff jede Hand. D.h. selbst wenn ich jemanden doof finde, kann ich immer noch wertschätzen, was er oder sie für das Schiff bedeutet. Der Klugschnacker kann in der Regel gut verkaufen und mir in der Schlappskiste, dem Souvenirshop der Alex, helfen. Das kleine Mäuschen ist wendig, und geht einen guten Ausguck. Jede*r ist wichtig, das ist so deutlich auf der Alex.
Plus - auch das aufeinander achten fordert das Leben auf dem Schiff ein. Bei Seekrankheit geht es mir (und jedem anderen auch) richtig elend.
Da ist Verständnis füreinander wichtig, und nach einander gucken.
Gute Seemannschaft umfasst eben Aufmerksamkeit, Rücksicht und Vorsicht. Daraus erwächst Achtsamkeit und Wertschätzung fast von alleine. Das ist für mich der Geist der Alex, dieser Respekt voreinander und die Nähe zueinander. Das kann ich durchaus im Alltag bewahren bzw. leben.





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