Montag, 22. März 2021

Spurenfinden 2

Spurenlesen lernt sich nur im Gelände, lerne ICH nur im Gelände. In der "Vorlesung" von Paul in der Wildnisschule online letzte Woche habe ich irgendwie eher gar nichts begriffen. Gebrochener Rhythmus, ungebrochener Rhythmus, Fährten, Spuren, Trittsiegel? HÄ? Wie unterscheidet sich das? Spurengruppenlänge und Spurengruppenabstand sind als Worte selbsterklärend, aber wie finde ich sowas im Gelände?


Zum Glück geht Kind 1 wieder mit mir ins Gelände, diesmal ist auch ein Freund der Familie mit unterwegs auf dem Acker. Morgens hat es natürlich wieder geregnet, doch gegen halb zehn kam die Sonne raus. Als wir um halb eins losziehen, zeigen mir die beiden jede Menge Spuren. Große und kleine Wildschweine, Rehe und Kraniche waren auf dem längst abgeernteten Maisfeld unterwegs, an einer Stelle finden wir sogar Dachsspuren.


Und ich lerne, Trittsiegel heißen die einzelnen Abdrücke, die Abfolge von Trittsiegeln sind Spuren und Fährten. Spuren machen Schalenwild wie Rehe und Wildschweine, Fährten sind von Raubtieren, wie Füchse und Dachse. Das mit dem gebrochenen und ungebrochenen Rhythmus erschließt sich mir aber immer noch nicht. Nächstes Wochenende vielleicht.


Vermutlich Wildschwein. 


So sieht die Realität auf dem Acker aus: irgendwelche Abdrücke. 


Die Kraniche haben ganz schön große Füße.


Der Dachs nagelt, d.h. man kann seine Krallen wie kleine Nägel abgedrückt sehen.


Doch das Schönste ist einfach: draußen unterwegs sein mit lieben Leuten, im strahlenden Sonnenschein über den Acker stromern, sich treiben lassen und dazu was lernen. 


Zum Abschluss zeigt mir Kind 1 noch die Pfoten des tiefgefrorenen Waschbärs, der sich bei Jägerfreunden auf dem Dach herumtrieb.


Zukünftiger Jagdhund im Glück: in der Tüte ist der Waschbär.


Waschbär-Hinterpfote 


Waschbär-Vorderpfote, die im Abdruck leider Dachspfoten ähnlich sehen kann.

So gesehen ist Spurenlesen das reine Achtsamkeitstraining.

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