Freitag, 3. Februar 2017

Gender-Studie fürs Fernsehen



Mein eigenes Stereotyp, dass ich hier voll in der Provinz lebe, stimmt und stimmt doch nicht. Gestern war ein Bericht in unserer Tageszeitung, wo die Originalpressemitteilung aus November 2016 stammt. Das Provinzbild stimmt also. Nur – die Nachricht ist brandaktuell. Für mich jedenfalls, die sich mit Geschlechterbildern rumschlägt. ZDF und Konsorten haben auf Anregung von Maria Furtwängler an der Universität Rostock (in Mecklenburg-Vorpommern, in meiner Provinz) eine Studie in Auftrag gegeben, Geschlechterrollen in Film und Fernsehen zu untersuchen. PinkStinks hat das natürlich leicht spöttisch kommentiert. Maria Furtwängler eben. Dabei denke ich eher mitleidig an die armen Wesen, die sich 3000 Stunden Filme angucken müssen. 
Doch richtig ins Staunen komme ich, wenn ich die Internet-Seiten des beauftragten Institutes anklicke. Da gibt es bereits eine publizierte Studie zu Regisseurinnen mit dem treffenden Namen „Unterrepräsentiert, aber von hoher Qualität“. Das gilt übrigens für die Studienergebnisse der MINT-Studentinnen genauso. Und Mai 2016 gab es eine Tagung „PopulärkulturGeschlecht Handlungsräume“ mit ein paar echt spannend klingenden Vorträgen. Mad Max und Feminismus (wenn ich da nur an mein Karnevalskostüm 2011 denke, das eindeutig inspiriert war von den Mad Max Filmen), YouTube Beauty Videos als Aushandlungsarena von Weiblichkeiten (-en! PLURAL!), Untersuchungen zur Musik von St. Vincent und La Roux. LP hätte da auch rein gepasst.
Was ich immer sage: wenn´s um Gleichstellung geht, lebe ich in einem Bundesland, das Vorreiter ist. Oder besser Vorreiterin?
2017 im September sollen die Ergebnisse der Studie vorgestellt werden. Und werden dann hoffentlich auch direkt in der lokalen Presse vorgestellt. Am schönsten fand ich den Schluss-Satz im Kommentar in der Ostseezeitung. Unter der Überschrift „Starke Vorbilder“ heißt es da von Michael Meyer: Starke Männer wünschen sich starke Frauen. Meine Meinung!

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