Sonntag, 2. Juli 2017

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Tag 2 im Weltkulturerbe.  Übernachten im Atelierhaus am Bauhaus. Mit gebuchter Führung zu den Meisterhäusern (lies: Dienstwohnung der Professoren) und durchs Bauhaus-Gebäude selbst (lies: Uni-Hauptgebäude). Wir sind im ehemaligen Studenten-Wohnheim. Ziemlich spartanisch, dafür ganz hell. Laut Führung das erste Studentenwohnheim Deutschlands. Und dann gleich gemischtgeschlechtlich. Wir sind auf der ehemaligen Frauenetage. Ohne die beiden Führungen zu den Meister-Häusern und durchs Bauhaus-Haus selbst wäre mir die Geschichte und die Geschichten gar nicht so plastisch.  Gropius war genau die Sorte Prof. wo du als Uni nicht weißt, ob du ihn fürchten sollst oder dich freuen. Er hatte sein Architekturbüro im obersten Stockwerk des Hauses eingemietet ..., vieles im Bauhaus beruht auf Entwürfen der Studierenden, freizügig übernommen ..., die Mieter in den Meisterhäusern, die anderen Profs. durften zwar sich einrichten, wie sie wollten, aber kein Foto davon veröffentlichen, wenn es keine Bauhaus Möbel waren. Und an den Wänden gab es zwar professionelle Bilderleisten doch es durften nur die Bilder der Bewohner aufgehängt werden. Ziemlich PR-affin, der Knabe. Und form follows function auch nur wenn es gut aussah.
Die Fahrrad-Garage ist super unfunktional, viel zu niedrig, um die Räder gut rein und raus zu kriegen. Aber ansonsten wäre die herauskragende Hausecke nicht so schön zur Geltung gekommen ...  Bonmot am Rande:  zu Bauhaus Zeiten haben sich die Design Klassiker eher wenig bis überhaupt nicht verkauft. So teuer wie heute noch (also heillos überteuert) und Null dem Zeitgeschmack entsprechend.

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