Mittwoch, 19. Juli 2017

Industriekultur

Tag 18 Zeche Zollverein in Essen

Völklinger Hütte hatte mir ja gar nicht gefallen. Dabei ist die Idee, eines der größten Stahlindustrie-Relikte unter Schutz zu stellen, schon sinnvoll. Zeche Zollverein zeigt nun die Vorarbeit. Um Stahl herstellen zu können, braucht es Kohle. Nur verkokte Kohle ist in der Lage, die notwendigen hohen Temperaturen zu liefern. Und die Förderung von Steinkohle und die zugehörigen Arbeitsprozesse zur Verkokung sind in dieser riesigen Anlage dargestellt. Nein, es stinkt nicht mehr nach Maschinenöl, und ja, die heutige Nutzung ist richtig durchdacht. Gastronomie, zuätzliche Angebote, Vermietung an Firmen, weitere Ausstellungen. Die Ausstellung zur Reformation im Ruhrpott bzw. zur religiösen Vielfalt heute ist didaktisch und ausstellungstechnisch auf der Höhe der Zeit. Ich freue mich über das Exemplar der Schlangenbrut. Selbst erlebte Geschichte museal. Denn nur vom Mythos Weltkulturerbe kommen nicht genug Besucher und ist das Areal nicht genug mit Leben gefüllt. In der Zeche Zollverein stimmt das Gesamtpaket.  Und so gehen wir nicht ins Red dot Design Museum, sondern schwimmen im Werksschwimmbad.



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