Donnerstag, 27. Mai 2021

Allein unter Bayer*innen

Als ich mich für die Präventionskur bei der Deutschen Rentenversicherung angemeldet habe, da habe ich natürlich schon gehofft, dass sie mich in eine nette Gegend in Deutschland schicken. Das es gerade Bernried am Starnberger See sein würde, das hat mich doch überrascht. Sie füllen die Kurse hier wohl auf die geplanten 15 Teilnehmer*innen auf, wenn sich nicht genug Menschen aus Bayern anmelden. Träger der Klinik ist nämlich die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd. 


Was im Klartext heißt, ich bin ziemlich allein unter Bayer*innen. Ziemlich heißt 11 Bayer*innen zu 3 Nordlichtern. Und auch die Sporttherapeuten sind waschechte Bayern. Insofern muss ich manchmal nachfragen, was denn gemeint ist und manchmal lache ich mich einfach nur schlapp über die saloppen Sprüche und die eigenwillige Grammatik. Abends in der Kneipe, dem Stüble, zu späterer Stunde und ein paar Bier (der anderen), verstehe ich dann aber immer weniger. Es fühlt sich an wie ein Auslandsaufenthalt, wo man auch nur Bruchstücke versteht und sich den Rest zusammen reimt.


Der Baustil und das Ambiente verstärken das Gefühl noch.

















Bernried ist Bayern pur, mit allen Klischees die man sich so denken kann. Nur jodeln, Dirndl und Lederhosen fehlen. Doch da erzählt mir die katholische Pfarrsekretärin, die in ihrer Freizeit auf der Wiesn kellnert, dass sie 35 bis 40 Dirndl im Schrank hat für alle möglichen Gelegenheiten, in 57 Lebensjahren käme halt einiges zusammen (auch wenn sie ehrlich zugibt, dass nur ca. 30 noch passen). Nur - hier trägt keine Dirndl, weil - wir tragen die meiste Zeit Sportsachen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen