Sonntag, 30. Mai 2021

Expert*innen werden nicht geboren

Nun hatte ich mir unter der Präventionskur Bewegung und Ernährung vorgestellt. Gefühlt besteht die Woche aus Sport und Essen. Klar haben wir auch Vorträge zu Stressmanagement,  gesundem Schlaf und zu gesunder Ernährung. Doch was sich mir wirklich einprägt, sind die verschiedenen Übungseinheiten zum Theraband, physikalische Therapie, Fasziendehnung, Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, mit dem Schlaufenband. Zumal immer wieder klar kommuniziert wird: wenn wir Zuhause sind, fängt gleich am Montag um 8 Uhr das Begleitprogramm mit der App an. Die Woche hier in der Klinik gilt nämlich nur als Initialphase, danach kommt erst die eigentliche Trainingsphase, bei der wir 12 Wochen per App Aufgaben bekommen und üben müssen.  Insofern ist alles darauf ausgerichtet, dass wir selbständig trainieren wollen. 


Slingtraining aka Schlaufenband.


Faszientraining, Dehn- und Mobilisationsübungen.


Der harmlos aussehende Treffpunkt für Nordic Walking und Wanderungen. Da sind schnell mal 10 km zusammen gekommen. 



Die Vorträge sind da echte Pausen. Zumal für mich als Tochter einer Hauswirtschaftsmeisterin nicht wirklich was neues kommt.



Statt praktischer Übungen zum Kochen in der Lehrküche gilt es zur Gewichtsreduktion extreme Disziplin zu üben 👀. Jeden Mittag gibt es zwei Fleisch- oder Fischgerichte zur Auswahl, dazu zwei Gemüsebeilagen, zwei Sättigungsbeilagen und ein Vitalessen. Abends gibt es nur zwei andere warme Fisch- oder Fleischgerichte mit den Beilagen zur Wahl. Wie soll ich da lernen, weniger zu essen, wo alles so lecker aussieht und so lecker schmeckt, wie es aussieht. 





Neben Gewichtsreduktion soll ich mich in Entspannungstechniken üben. Die Ärztin hat schnell erkannt, wie stressig mein Berufsalltag ist. Auch da bekommen wir zwei Methoden beigebracht. 

Aber immer wieder ist das Credo: hört in euren Körper hinein, was tut euch konkret jetzt in diesem Augenblick gut? Mehr von dieser oder mehr von jener Sportart? Bin ich satt oder esse ich aus Langeweile? Dann kann ich mich stattdessen auch bewegen. Kann ich nicht schlafen? Zu wenig Bewegung oder doch eine Entspannungsübung? Und es dann auch machen.


Insofern stimmt es schon, Expert*innen werden nicht geboren, sondern erschaffen sich selbst.


Nach der dreimonatigen Trainingsphase schließt sich eine sechsmonatige Eigenaktivitätsphase an. Da wird sich erst richtig zeigen, wer eine Meister*in wird. Übung macht die Meisterin. Beim Refresher nächstes Jahr im März werden wir uns hoffentlich ganz stolz unsere neuerworbenen Muskelpakete zeigen.



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