Montag, 3. Mai 2021

Das erste Mal

Zeitforscher sind der Meinung, dass wir, je älter wir werden, wir das Gefühl haben müssen, dass die Zeit schneller vergeht. Weil wir schon so viel kennen, und die Aufregung und Intensität des ersten Mals etwas machen dadurch seltener wird. Ich meine das nicht, sondern glaube, dass wir zu wenig intensiv, zu wenig im Augenblick spüren. Nicht zuletzt weil dann vielleicht die unschönen Erinnerungen an ungute Erlebnisse hochkommen. Doch das ist ein anderes Thema. 

Ich bin jederzeit bereit, die These der Zeitforscher auszuprobieren. Ich mache etwas,  dass ich noch nie gemacht habe: ich bereite zum ersten Mal einen Braten zu. Ich habe schon x-mal zugeguckt, und noch öfter gegessen, aber noch nie habe ich einen Braten selbst gemacht. Kind 1 berät mich. Ich kann auch deswegen nicht Braten zubereiten, weil der Vater der Kinder ein begnadeter Koch ist und er es seinen Töchtern beigebracht hat. Da sind die Aufgaben zu den hohen Festtagen längst verteilt. Ich mache den Nachtisch. 


Nun aber habe ich von einer Freundin spontan Wildschweinbraten erhalten. Also mache ich mich tapfer auf, frage das Internet, frage Kind 1, schaue in die Tiefen des Kühlschranks und fange an ...


750 g feinster Wildschweinnacken.


Was der Kühlschrank so an halbwegs passenden Zutaten hergibt.

Resteverwertung zum Einlegen und für die Soße. 

Ich habe nicht mal einen Bräter, aber mit dem Suppentopf mit Metallhenkeln geht es auch. Zwei Stunden im Ofen stellen meine Geduld jedoch ein wenig auf die Probe. 



Und voila - fertig. Und perfekt, finde ich.


Wegen Maschinenschaden scheitere ich allerdings an der Soße. 



Da ich mich nicht getraut habe, jemand zu meinem Erstversuch einzuladen, gibt es zum Frühstück Wildschweinbratenaufschnitt.



1 Kommentar:

  1. Der Braten hat Spaß gemacht.
    Ich hab gleich mit gefiebert und schon den Schmortopf mit reingedacht....
    herrlich ehrlich unbeschwert serviert...

    l e k k a

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