Alle vier Jahre wird die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule neu gewählt, immer im Mai. Dieses Jahr ist es wieder soweit. Meine zweite Amtszeit neigt sich dem Ende zu und ich hoffe auf eine dritte. Denn natürlich habe ich mich wieder zur Wahl gestellt.
Mir macht meine Arbeit Spaß, und ist sie auch manchmal anstrengend, so ist sie doch immer wieder anregend und aufregend, geistig wie menschlich. Frau wächst mit ihren Aufgaben und bleibt geistig wach im Umgang mit Professoren und Professorinnen, mit Berufungs- und anderen Kommissionen. Der Umgang mit den Studierenden hält jung, die Themenvielfalt verhindert, dass mir langweilig wird. In einer Woche reicht mein Themenspektrum von Digitalisierung über Tourismusforschung, gute wissenschaftliche Praxis , Doktorandinnen und MINT-Mentoring bis zu gendergerechter Bildsprache und Unconcious bias. Wie gesagt, auf Arbeit wird mir nie langweilig.
So ein Wahltermin erfordert Reflexion, was habe ich denn die letzten vier Jahre gemacht. Drei Ziele hatte ich mir gesetzt:
- mehr Frauen in die Hochschule
- mehr Gleichstellung in die Verwaltungsprozesse
- mehr Gender in die Lehre und Forschung
Hehre Ziele, hohe Ziele. Aber ich bin ziemlich zufrieden mit dem Erreichten. Zur Genderforschung haben wir eine interne Forschungsförderung aufgesetzt, mit der Personalverwaltung haben wir Ablaufprozesse digitalisiert, und sowohl bei den Mitarbeiterinnen als auch bei den Professorinnen haben wir coole Kolleginnen gewonnen. Die angestoßenen Veränderungen laufen weiter, das ist jetzt schon zu spüren. Es heißt wir, weil ich ein tolles Team um mich habe.
Vom Prinzip her könnte ich mich also zurücklehnen. Doch genauso vom Prinzip her erfordert eine neue Wahl ein wenig Wahlkampf und einen neuen Slogan, ein neues Ziel.
Mehr Genderexpertise in die Hochschule. Das ist der Kernsatz für meine Aktivitäten in den nächsten vier Jahren. Ich freue mich schon. Denn am Mittwoch bin ich wiedergewählt worden, mit ziemlich großer Zustimmung.
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